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Russland bietet Ukrainern Deal: Haus auf der Krim für russischen Pass


Für Ukrainer aus Cherson
Russlands perfider Deal: Haus auf der Krim für russischen Pass

Von t-online
20.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Mann hält einen russischen Pass (Symbolbild): "Die Russen haben die humanitäre Krise einfach bis zum Äußersten verschärft." (Quelle: Omar Haj Kadour/AFP/getty-images-bilder)

Russland macht notleidenden Ukrainern ein Angebot: Wer einen russischen Pass annimmt, bekommt eine Wohnung oder ein Haus auf der Krim.

Die russischen Behörden bieten verzweifelten Ukrainern aus der Region Cherson offenbar einen Deal an. Wenn sie den russischen Pass annehmen, bekommen sie Anrecht auf eine Wohnung oder ein Haus in denen von Russland besetzten ukrainischen Gebieten oder in Russland selbst. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Post" nun berichtet, nutzen wohl ehemalige Einwohner der Region Cherson das Programm und ziehen vor allem auf die seit 2014 annektierte Halbinsel Krim.

Das Programm existiert demnach bereits seit Oktober 2022. So soll eine Person Anspruch auf 33 Quadratmeter haben, zwei auf 42 Quadratmeter. Bei Familien kommt pro Mitglied weitere 18 Quadratmeter dazu. "Kyiv Post" berichtet, dass das Programm vor allem von Menschen in Anspruch genommen werde, die sich in einer finanziellen Notlage befinden.

"Sie zwingen dich einfach, das zu akzeptieren"

"Der Grund dafür ist, dass die Russen die humanitäre Krise einfach bis zum Äußersten verschärft haben", sagte ein Sprecher des ukrainischen Zentrums für nationalen Widerstand (CNR) der "Kyiv Post". "Und heute ist es für die Menschen ohne russischen Pass sehr schwierig, (in den besetzten Gebieten) zu überleben, und sie zwingen dich einfach, das zu akzeptieren."

Die Zeitung sprach mit verschiedenen Quellen zu dem Thema und fand dabei heraus, dass besonders die Krim ein beliebtes Ziel der früheren Cherson-Bewohner ist. "Wir haben nach Neujahr von den ersten Fällen gehört, in denen auf diese Weise ein Haus gekauft wurde", sagte eine ukrainische Quelle von der Krim. "Und jetzt sagen meine Maklerfreunde, dass dies heute ihr Hauptumsatz ist."

Unsicherheit an der Front

Die Zeitung sprach auch mit einem Ukrainer, der zuvor nach Polen geflüchtet war, sich nun aber auf den Deal Haus gegen Pass mit den russischen Behörden einließ. "Unsere Familie wurde aus dem besetzten Kachowka nach Polen evakuiert", sagte er. "Aber nachdem wir sechs Monate dort gelebt hatten, hatten wir große Probleme mit den Finanzen und der Wohnungssuche. Sie kehrten nach Kachowka zurück, weil sie dort noch ein Haus hatten.

Doch die Region ist unsicher: Sie liegt direkt an dem Fluss Dnipro. Der stellt zum einen die Front dar. Zum anderen war dort Anfang Juni der Staudamm mutmaßlich von russischer Seite gesprengt worden – es folgten verheerende Fluten. Die Familie entschied sich für das Haus auf der Krim.

Laut "Kyiv Post" könnte dieser Deal für Russland deswegen so interessant sein, weil damit die Anzahl russischer Staatsbürger auf der Krim gesteigert werden könne. Außerdem spiele es in das Narrativ, dass Ukrainer lieber unter russischer als unter ukrainischer Herrschaft leben.

Verwendete Quellen
  • kyivpost.com: Destitute, Some Ukrainians Forced to Accept Russian ‘Assistance’ (englisch)
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