t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Wie die Ukraine KI im Kampf gegen Russlands Soldaten nutzt


Gefährliche Falle
Wie die Ukraine KI im Kampf gegen Putins Soldaten nutzt

Von t-online, aj

Aktualisiert am 21.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein KI-generiertes Bild von Frauen auf einer Party: Die Ukraine nutzt solche Bilder, um russische Soldaten zu täuschen.Vergrößern des Bildes
Ein KI-generiertes Bild von Frauen auf einer Party: Die Ukraine nutzt solche Bilder, um russische Soldaten zu täuschen. (Quelle: MIDJOURNEY/MILESZIM/Twitter)

Diese Falle kann verheerend sein: Im Krieg kommt auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Eine Methode der Ukraine zielt auf unerfahrene russische Rekruten.

Im Krieg setzt die Ukraine auch auf künstliche Intelligenz (KI), um an sensible militärische Informationen von den Russen zu gelangen. Ein ukrainisches Unternehmen namens Molfar generiert mithilfe von KI gefälschte Frauenprofile auf Dating-Apps, um russische Soldaten in eine sogenannte "Honigfalle" zu locken. Davon berichtet unter anderem die britische "Times". Das Ziel sei mit "wirklich verzweifelten" Soldaten zu flirten, um sie dazu zu bringen, wertvolle Kriegsinformationen auszuplaudern.

Unerfahrene Rekruten werden demnach vor allem mithilfe von KI-generierten Frauenbildern getäuscht. Beim Chatten geben sie dann offenbar unabsichtlich Informationen über ihre Aufgaben, ihren Dienstort und ihre Erfahrungen an der Front preis. Auch über Truppenzahlen, militärische Ausrüstung, den Erfolg von Angriffen und logistische Probleme innerhalb der Truppen sollen die Männer schon gesprochen haben.

Die mittels KI gefälschten Bilder sind mittlerweile kaum als solche zu erkennen. Das zeigen Beispiele von Nutzern in den sozialen Medien, die sich an der Technologie ausprobieren. So teilte ein Nutzer auf Twitter mehrere KI-generierte Bilder von Frauen, die auf einer Party sind. Dafür nutzte er das Programm Midjourney. Das Ergebnis bezeichnete er als "wahnsinnig stark". "Das sind keine echten Fotos und keines der Personen in den Bildern existiert", so der Nutzer.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

"Ich mag es nicht zu lange zu warten"

Die "Times" publizierte Auszüge von Chatverläufen zwischen Soldaten und Mitarbeitern der Firma, die sich als Frauen ausgaben. Ein Rekrut schrieb: "Du musst so schnell wie möglich nach Moskau gebracht werden. Ich mag es nicht, zu lange auf [Sex] zu warten". Eine Mitarbeiterin von Molfar mit dem Namen "Angelina" versuchte daraufhin, die Konversation am Laufen zu halten und fragte: "Aber wie soll man eine Beziehung mit einem anständigen und treuen Mädchen beginnen, wenn man nicht wartet, bis sie für den nächsten Schritt bereit ist?" Der Soldat antwortete: "Lass uns darüber reden".

Mitarbeiterinnen der Organisation sagten, sie chatten erst gar nicht mit "notgeilen" Soldaten, die nur über Sex reden wollen. Auch hätten die Ukrainerinnen wegen der Täuschung der russischen Soldaten kein schlechtes Gewissen. "Sie kommen in mein Land und wollen mein Volk töten", sagte Angelina gegenüber der "Times". Ihr Bruder sei zu Beginn des Krieges auf dem Schlachtfeld gefallen und ihr Vater diene derzeit.

KI hilft auch in vielen anderen Situationen

Neben der "Honigfalle" finden die Technologien auch andere Anwendungen im Krieg. Die Ukraine nutzt beispielsweise KI, um Satellitenbilder zu analysieren und Schäden auf dem Schlachtfeld zu bewerten. KI-gestützte Gesichtserkennungssoftware hilft dem Land dabei, gefallene Soldaten zu identifizieren und Falschinformationen entgegenzuwirken.

Molfar ist ein internationaler Zusammenschluss von 60 Analysten und mehr als 200 Freiwilligen. Die Mitglieder arbeiten engagiert daran, Kriegsverbrecher zu identifizieren, russische Propaganda zu widerlegen und Kriegsereignisse zu archivieren. Dabei handelt es sich um wichtige Aufgaben, die maßgeblich dazu beitragen, das Bewusstsein für die Gräueltaten im Krieg und die Bedeutung von Wahrheit und Transparenz in der Berichterstattung zu schärfen.

Verwendete Quellen
  • thetimes.co.uk: "The Ukrainian honeytrappers persuading Russian soldiers to reveal all"
  • dailymail.com.au: "I don't like waiting for sex': How Ukraine is using AI-generated images of fake women to honeytrap 'really desperate' Russian soldiers into giving away key information"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel
Themen



TelekomCo2 Neutrale Website