Kommandeure freigelassen Russland verurteilt Türkei: "Verstoß gegen Vereinbarung"
In der Ukraine feierte man die Rückkehr der Asow-Kommandeure. Doch Russland wirft der Türkei einen Verstoß gegen eine Abmachung vor.
Russland hat die vorzeitige Rückkehr mehrerer ukrainischer Kommandeure aus der Türkei in ihre Heimat verurteilt. "Die Rückkehr der Asow-Kommandeure aus der Türkei in die Ukraine ist nichts anderes als ein direkter Verstoß gegen die bestehenden Vereinbarungen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen am Samstag.
Sowohl die Ukraine als auch die Türkei hätten gegen die Vereinbarung verstoßen, wonach die Männer bis zum Ende des Konflikts in der Türkei bleiben sollten. Die Rückkehr stehe im Zusammenhang mit dem "Scheitern der Gegenoffensive" der Ukraine und dem Wunsch Ankaras, im Vorfeld des am Dienstag beginnenden Nato-Gipfels in Vilnius seine "Solidarität" zu zeigen. Die Türkei sei "stark unter Druck gesetzt" worden, fügte Peskow hinzu.
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Selenskyj flog mit Soldaten zurück
Die ukrainische Präsidentschaft hatte bestätigt, dass sie nach "Verhandlungen mit der türkischen Seite" die Rückkehr von Mitgliedern des Asow-Regiments erreicht habe. Sie wurden auf dem Istanbuler Flughafen von Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt, der am Freitag zu Besuch in der Türkei war.
"Nach Hause", unterschrieb Selenskyj am Samstag ein Foto auf seinem Telegram-Kanal, das ihn im Flugzeug zusammen mit drei Kommandeuren des Regiments "Asow", dem Chef der Marineinfanteriebrigade 36, Serhij Wolynsk und dem Kommandeur der 12. Brigade der Nationalgarde, Denys Schlehu, zeigt.
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Russland wollte Kämpfer vor Gericht stellen
Russland wollte eigentlich den ukrainischen Kämpfern den Prozess machen. Gerade das nationalistische Asow-Regiment diente Moskau immer wieder als Rechtfertigung für den bereits mehr als 16 Monaten dauernden Angriffskrieg und für die Behauptung, die Ukraine angeblich von "Faschisten" zu "befreien". Trotzdem schob sie später mehrere Kommandeure des Regiments in die Türkei ab.
Ein Teil des Asow-Regiments der ukrainischen Armee, das auf der Grundlage des gleichnamigen ultranationalistischen Bataillons gebildet wurde, wurde nach dem Fall von Mariupol im Mai 2022 von den russischen Streitkräften gefangengenommen. Während die Asow-Kämpfer in der Ukraine für ihren Widerstand im Asow-Stahlwerk während der Belagerung von Mariupol als Helden gefeiert werden, sind sie in Russland wegen ihrer Verbindungen zu ukrainischen Ultranationalisten verpönt.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa