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Putin verschiebt Sendung "Der direkte Draht" – hat er Angst?


"Der direkte Draht"
Absage von Putin-Auftritt sorgt für Spekulationen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 09.06.2023Lesedauer: 2 Min.
In der TV-Show «Der direkte Draht» stellt sich Putin den Fragen der Bürger.Vergrößern des Bildes
In der TV-Show "Der direkte Draht" stellt sich Putin den Fragen der Bürger: Die Sendung ist offenbar verschoben worden. (Quelle: Mikhail Klimentyev/reuters)

Die russischen Misserfolge in der Ukraine ignoriert der Kremlchef wohl am liebsten. Jetzt sagt Putin einen seiner traditionellen TV-Auftritte ab – und befeuert damit die Spekulationen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen traditionellen Fernsehauftritt verschoben, bei dem Zuschauer ihn befragen können. In der Sendung "Direkter Draht zu Wladimir Putin" stellt sich Putin den Fragen der Bevölkerung. Schon im vergangenen Jahr hatte Putin die Sendung, wie auch seine jährliche Pressekonferenz, ausfallen lassen und damit für Spekulationen gesorgt. Diese werden nun erneut befeuert.

Die russische Zeitung "Kommersant" berichtete, dass die diesjährige Show nicht wie üblich im Juni, sondern Ende dieses Jahres stattfinden soll. Damit würde sie näher an die russischen Präsidentschaftswahlen rücken, die in 2024 anstehen. Putin könnte den Auftritt dann als Wahlkampfmöglichkeit nutzen, wenn er erneut antreten sollte.

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Situation an der Ukraine-Front möglicher Grund

Nach Angaben von "Kommersant" soll die Situation im Ukraine-Krieg Grund für eine Verschiebung der Fragestunde sein. Eine Quelle aus dem Kreml soll der Zeitung gesagt haben, es sei besser, die Entwicklungen an der Front abzuwarten.

Fürchtet Putin unbequeme Fragen aus der Bevölkerung?

Gegenüber dem amerikanischen Magazin "Newsweek" sagte der Politikberater Jason Jay Smart, dass Putin die Sendung verschiebe, weil er weitere Misserfolge durch eine ukrainische Gegenoffensive fürchte. "Putin erkennt, dass die Gegenoffensive alles untergraben könnte, was er den Bürgern öffentlich sagt", sagte Smart. "Die Verzögerung ermöglicht es ihm, das Ereignis später zu nutzen, um zu rechtfertigen, warum Russland in der Ukraine Territorium verloren hat."

Der "Direkte Draht zu Wladimir Putin" fand erstmals im Jahr 2001 statt. Bürger können Fragen vorab einreichen. Diese werden vorab geprüft, meistens geht es um das tägliche Leben der Bürger und deren Sorgen. Während der Covid-19-Pandemie fiel die Sendung aus.

Im Mai hatte Kremlsprecher Dimitri Peskow davon gesprochen, dass Putin an der meist im Juni stattfindenden Sendung teilnehmen werden. Am Donnerstag berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass, dass Peskow sich nun eher vage zu einem Termin geäußert habe: Man werde zu gegebener Zeit das Datum nennen.

Verwendete Quellen
  • tass.ru: "Kremlin 'quietly preparing' for Putin’s annual Direct Line Q&A, not announcing dates yet" (englisch)
  • kommersant.ru: "Общение с народом успрямилось к выборам" (russisch)
  • newsweek.com: "Putin Clearing His Schedule to Focus on Ukraine Counteroffensive: Report"
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