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Ukraine-Krieg I Russland: Ukraine startet groß angelegte militärische Operation in Doneszk


"Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht"
Russland: Ukraine startet groß angelegte militärische Operation

Von reuters, aj

Aktualisiert am 05.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Start der Gegenoffensive? Drohnenaufnahmen sollen einen Großangriff der ukrainischen Streitkräfte südlich von Donezk zeigen. (Quelle: t-online)

Die Ukraine soll russischen Angaben zufolge eine militärische Operation in der Region Doneszk gestartet haben – allerdings mit großen Verlusten.

Wolodymyr Selenskyj hat erst am Wochenende erklärt, die Ukraine sei bereit für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete. Nun gibt es russische Berichte zu einem groß angelegten Angriff: Die Ukraine habe eine militärische Operation in großem Umfang gestartet, hieß es von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Das russische Verteidigungsministerium teilte auf Telegram mit: "Am Morgen des 4. Juni startete der Feind eine groß angelegte Offensive in fünf Sektoren der Front in Richtung Süddonezk".

Allerdings sei die ukrainische Offensive erfolglos geblieben: "Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht", teilt das Ministerium mit. Russische Streitkräfte hätten die Großoffensive in der südukrainischen Region vereitelt. Die ukrainischen Infanteriefahrzeuge sowie 16 Panzer und 21 gepanzerte Kampffahrzeuge seien zerstört worden. Rund 250 ukrainische Soldaten seien getötet worden.

Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Panzerfahrzeuge zeigt, die nach Beschuss auf einem Feld explodieren. Von der Regierung in Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme.

Feldkommandeur widerspricht Kreml

Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski widersprach den Moskauer Meldungen allerdings. Bisher werde der Feind "von Erfolg begleitet", schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar allerdings nur um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer.

Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade "Wostok" der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert.

Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen Sonntag bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen. "Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in eine schwierige Lage zu bringen", schrieb Chodakowski. Die Lage sei im Fluss.

Drohnenangriffe im Grenzgebiet und auf der Krim

Auch andernorts schlugen russische Beobachter Alarm: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim kam es im Laufe des Tages russischen Angaben zufolge erneut zu ukrainischen Drohnenangriffen. Fünf Drohnen seien abgeschossen worden, vier weitere seien abgelenkt worden und hätten ihr Ziel in Dschankoj verfehlt, sagte ein von Russland eingesetzter Beamter.

Eine weitere Drohne sei später über Sudzha abgefangen worden, teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk auf der Nachrichtenapp Telegram mit. Russland unterhält in der Nähe von Dschankoj einen Luftwaffenstützpunkt.

In der russischen Region Belgorod hat nach Angaben des Gouverneurs eine Energieanlage Feuer gefangen. "Die vorläufige Brandursache war ein Sprengsatz, der von einer Drohne abgeworfen wurde", schreibt Wjatscheslaw Gladkow auf der Nachrichtenapp Telegram. Es gebe keine Verletzten.

Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine und geriet in den letzten Wochen häufig unter Beschuss. Die Ukraine weist die Verantwortung für die Vorgänge in der Grenzregion zurück und macht russische Guerillagruppen dafür verantwortlich.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen allerdings wiederholt versucht, russische Stützpunkte und Versorgungszentren zu schwächen. Ende Mai hatte die Ukraine erklärt, dass bereits erste Operationen zur Zerstörung russischer militärischer Infrastruktur liefen.

Selenskyj erwähnt keinen Angriff in seiner Ansprache

Es ist unklar, ob es sich bei den Angriffen um den Beginn einer lange erwarteten ukrainischen Gegenoffensive handelt. Die Berichte konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Am Sonntag hatte Kiew im Vorfeld der angekündigten Militäroperation zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete zu "Ruhe" aufgerufen. In einem am vergangenen Samstag veröffentlichten Interview erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Kiew sei bereit zu handeln. In seiner abendlichen Videoansprache am Sonntagabend erwähnte Selenskyj den angeblichen Angriff jedoch nicht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
  • Russisches Verteidigungsministerium auf Telegram
  • twitter.com
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