Ohne Vorherrschaft der USA Lawrow: Friedensgespräche nur mit "neuer Weltordnung"
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Forderung für Friedensgespräche mit der Ukraine gestellt. Die Türkei macht sich hingegen Sorgen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hält Friedensgespräche zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nur im Zuge einer "neuen Weltordnung" ohne eine Vorherrschaft der USA für möglich. Verhandlungen müssten auf der Berücksichtigung russischer Interessen basieren, sagte er am Freitag bei seinem Besuch in der Türkei. "Es geht um die Prinzipien, auf denen die neue Weltordnung basieren wird."
Lawrow ist aktuell zu Gesprächen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu und Staatschef Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei. Trotz der "komplizierten internationalen Lage" werde der Dialog zwischen Russland und der Türkei fortgesetzt, "hauptsächlich auf der Ebene der Staatschefs", erklärte das russische Außenministerium vor dem Beginn von Lawrows Besuch.
Lawrow droht mit Ausstieg aus Getreideabkommen
Die Türkei zeigte sich im Rahmen des Treffens besorgt, dass sich der Krieg zwischen Russland und der Ukraine im Frühling verschärfen könnte. Die türkische Regierung werde sich weiterhin bemühen, den Krieg auf dem Verhandlungswege zu beenden, sagte Çavuşoğlu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Lawrow drohte derweil mit einem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine. "Wenn es keine Fortschritte bei der Beseitigung der Hindernisse für russische Düngemittel- und Getreideexporte gibt, dann werden wir uns fragen, ob dieses Abkommen notwendig ist", sagte er.
Das Abkommen erlaubt es Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert. Russland hatte sich im März nur dazu bereiterklärt, das von Moskau und Kiew unterzeichnete Getreideabkommen um 60 Tage und nicht wie zuvor um 120 Tage zu verlängern. Das Getreideabkommen war unter Vermittlung der Türkei und der UN zustande gekommen und steht daher bei Lawrows Besuch in Ankara auf der Tagesordnung.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters