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Scholz muss wohl bei Verbündeten um Panzer buhlen


Buhlen um Zusagen
Lassen Nato-Verbündete Scholz bei Panzern im Stich?

Von t-online, reuters
Aktualisiert am 04.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Leopard-2-Panzer: Laut Bundesregierung will kein anderes europäisches Land Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine schicken.Vergrößern des Bildes
Leopard-2-Panzer: Laut Bundesregierung will kein anderes europäisches Land Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine schicken. (Quelle: INA FASSBENDER)

Bundeskanzler Olaf Scholz scheint derzeit der Einzige zu sein, der tatsächlich Leopard-2-Panzer liefert. Bei westlichen Partnern gibt es wohl Zurückhaltung.

In der Bundesregierung gibt es Zweifel über die Bereitschaft der verbündeten europäischen Länder, Leopard-2-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Laut einem "Spiegel"-Bericht vom Freitag habe bislang kein einziges europäisches Land außer Deutschland zugesagt, die von der Ukraine geforderten Panzer zu liefern.

Zwei Panzerbataillone wollten Deutschland und seine Verbündeten eigentlich in die Ukraine liefern. In der Nato besteht eines dieser Bataillone aus 44 Panzern. "Die Zusammenstellung der Bataillone entpuppt sich als mühsamer Kraftakt", lautet die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des "Spiegel". Wegen der ausbleibenden Lieferzusagen habe die Bundesregierung zu Beginn der Woche eine diplomatische Initiative gestartet, heißt es in dem Bericht weiter.

So sollten die Verbündeten zu einer schnellen Entscheidung bewegt werden. Scholz habe demnach persönlich versucht, drei Regierungschefs aus Nord- und Südeuropa ins Gewissen zu reden. Auch Verteidigungsminister Pistorius und das Auswärtige Amt sollen an den Verhandlungen um die Waffenhilfe beteiligt gewesen sein – bislang allerdings ohne Erfolg. Selbst die niederländische Regierung, die wie Polen in den Medien schon die Lieferung von Leopard-2-Panzern zugesagt hatte, habe sich nicht festlegen wollen.

13 Nato-Staaten haben Leopard-Panzer im Bestand

Die Bundesregierung hatte vor gut zwei Wochen beschlossen, dass Deutschland gemeinsam mit anderen europäischen Nationen bis Ende März zwei mit Leopard-2 bestückte Panzerbataillone an die Ukraine liefern will. Im ukrainischen Militär umfassen Bataillone 31 Panzer. Nach Angaben des Magazins hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius vergangene Woche zu einer Video-Konferenz eingeladen, bei der dann aber kein EU-Land eine Zusage machen wollte.

Von den 30 Nato-Mitgliedstaaten haben 13 Staaten Leoparden im Bestand, 17 nicht: Panzer anderer Hersteller besitzen unter anderem die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien. Sechs Länder haben einen geringen Bestand an den Panzern: Portugal, die Niederlande, Dänemark, Tschechien, Ungarn und die Slowakei haben jeweils bis zu 49 der Panzer.

Norwegen hatte wie andere Länder Unterstützung angekündigt, aber keine Zahl genannt. Aktuell besitzt das Land 36 Leoparden des Typs 2A4. Zuletzt teilte die Regierung mit, man werde 54 Leopard-2-Panzer der neusten Generation kaufen, um die älteren Panzer zu ersetzen.

Spanien verfügt insgesamt über 108 Leopard-Panzer vom Typ 2A4, die alle 1995 gebraucht aus Deutschland zunächst auf Mietbasis übernommen worden waren. 2006 ging dann das Eigentum für gut 15 Millionen Euro an Spanien über. Nach Angaben des finnischen Verteidigungskommandos besitzt das Land rund 200 Leopard-2-Panzer. Auch Kanada wollte sich eigentlich der Initiative anschließen und Leos schicken.

Verwendete Quellen
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