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Bericht: Russland will 1,2 Millionen Wehrpflichtige einziehen


"Rekrutierungen auf dem Land"
Bericht: Russland will 1,2 Millionen Wehrpflichtige einziehen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 24.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Protest in Moskau: Reservisten dürfen ihre Wohnorte nicht mehr verlassen.Vergrößern des Bildes
Protest in Moskau: Reservisten dürfen ihre Wohnorte nicht mehr verlassen. (Quelle: Alexander Zemlianichenko/ap)

Das russische Portal "Meduza" berichtet, dass die Zahl der Einberufungen in Russland deutlich höher sein soll als offiziell angegeben. Der Kreml dementiert erneut.

Einem Medienbericht zufolge sollen für die russische Mobilmachung 1,2 Millionen Wehrpflichtige eingezogen werden. Das berichtet das russische Nachrichtenportal "Meduza" und beruft sich auf Quellen aus dem Regierungsumfeld. In Moskau will der Kreml demnach lediglich 16.000 Menschen mobilisieren. In St. Petersburg sollen etwa 3.200 Soldaten rekrutiert werden.

Der Kreml verfolge dem Bericht zufolge das Ziel, die Einberufungen in den Metropolen des Landes möglichst zu minimieren. Der Informant, der angeblich in einem der russischen Ministerien tätig sein soll, fügte hinzu: "Sie ziehen durchs Land, es gibt keine Medien, keine Opposition und mehr Unterstützung."

Das deckt sich auch mit anderen Berichten über Rekrutierungen weiter weg von den Großstädten. Das Portal "Mediasona" schreibt, dass in der autonomen Teilrepublik Burjatien Schulen zu Wehreinzugsämtern umfunktioniert wurden, in sozialen Medien verbreiten sich Berichte über Männer in Dörfern, die von Uniformierten aus ihren Häusern geholt werden. "Ganz Burjatien hat heute nicht geschlafen, nachts begannen mir Leute aus Dörfern mit einer oder zwei Straßen zu schreiben: Sie rekrutierten dort 20 bis 30 Leute", erzählt Victoria Maladayeva, Vizepräsidentin der Antikriegsstiftung "Free Buryatia" gegenüber "Mediasona".

Kritik vom mongolischen Ex-Präsidenten

Der ehemalige mongolische Präsident Mongol Tsakhia Elbegdorj hatte in einer Videoübertragung die russische Mobilisierung beklagt. Er warf Moskau vor, ethnische Minderheiten als Kanonenfutter zu verwenden. Er forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, den Krieg zu beenden. Viele mongolische Volksgruppen hätten leiden müssen, Hunderte Menschen seien verletzt worden, Tausende getötet. Elbegdorj war einer der Anführer der demokratischen Bewegung in der Mongolei und war von 2009 bis 2017 Präsident.

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Die Angaben von "Meduza" lassen sich nicht unabhängig bestätigen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zuvor Berichte über hohe Einberufungszahlen als Lüge bezeichnet. Auch die neuen Berichte dementierte nach Angaben des russischen Radiosenders VestiFM Peskow als falsch.

Nach offiziellen Angaben sollen im Zuge der Teilmobilisierung 300.000 Mann einberufen werden. In der offiziellen Verlautbarung der Mobilmachung gab einen ominösen siebten Absatz, der als nur für den Dienstgebrauch bezeichnet und nicht veröffentlicht wurde. Russland gab an, es handele sich nur um allgemeine Zahlen. Kritiker vermuten, dass darin eine höhere Zahl genannt wird.

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