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Ex-Außenminister Joschka Fischer: "Putin will die Weltmacht"


Ex-Außenminister Joschka Fischer
"Putin will die Weltmacht"

Von t-online
Aktualisiert am 02.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Joschka Fischer analysiert Wladimir Putin: Er ist das Gegenteil eines IrrenVergrößern des Bildes
Joschka Fischer analysiert Wladimir Putin: Er ist das Gegenteil eines Irren (Quelle: Reuters-bilder)
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Der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer glaubt, dass der russische Präsident Wladimir Putin Russland wieder zur Weltmacht führen will. "Man hat die Ukraine und deren Bedeutung für Russland im Westen unterschätzt", sagte Fischer der Schweizer Zeitung "Blick".

Allerdings glaubt er nicht, dass Putins Plan gelingen wird. "Er hat einen Riesenfehler gemacht. Er überschätzt Russland." Die Wiederherstellung der russischen Weltmacht werde nicht funktionieren. "Was Putin betreibt, läuft auf eine Isolation Russlands hinaus", prognostiziert Fischer.

Beim Vorgehen in der Ukraine gehe es dem Kremlchef nach Fischers Einschätzung um die Destabilisierung des Landes. "Putin wollte ja nicht die Krim. Das war ja überhaupt nicht die Absicht. Das war mehr ein Unfall." Fischer ergänzte: "Es ging dort eben darum, die Ukraine in den russischen Orbit zurückzubekommen. Erst als das aus dem Ruder lief, eskalierte die Situation, so wie wir sie heute kennen."

"Putin ist das Gegenteil eines Irren"

Dennoch hält er die Krim-Annexion nicht für eine Einzelhandlung Putins. "Ich meine, Wladimir Putin ist das Gegenteil eines Irren. Er denkt sehr rational. Lediglich seine Ausgangsposition ist meines Erachtens überhaupt nicht durchdacht."

Kritik äußerte der deutsche Außenminister von 1998 bis 2005 an der Europäischen Union. "Die EU hat aus meiner Sicht nicht optimal gehandelt. Ihre wichtigsten Mitgliedstaaten wie Deutschland und andere haben sich viel zu wenig um die Ukraine gekümmert."

Neuer Kalter Krieg?

"Und je mehr Verständnis man Putin zeigt, desto mehr ist das eine Einladung für die nächsten Schritte. Denn in Moskau wird das als Schwäche oder gar als Dekadenz verstanden", so Fischer. Er sei zwar kein Freund von Sanktionen, aber als Mittel seien sie nicht auszuschließen.

Auf die Frage nach einem möglichen neuen Kalten Krieg antwortete Fischer: "Man wird Russland am Ende überzeugen müssen, dass es diese Politik nicht durchsetzen kann. Ein neues Containment vielleicht, ein neuer Kalter Krieg – nein."

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