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Nato uneins über russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine


40.000 Soldaten nahe der ukrainischen Grenze?
Nato uneins über russischen Truppenaufmarsch

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 18.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Am 10. April präsentierte die Nato Satellitenbilder von russischen Streitkräften in der Nähe der Grenze zur UkraineVergrößern des Bildes
Am 10. April präsentierte die Nato Satellitenbilder von russischen Streitkräften in der Nähe der Grenze zur Ukraine (Quelle: dpa-bilder)

In der Nato gibt es nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" unterschiedliche Einschätzungen über die Stärke der russischen Truppen an der ukrainischen Grenze. Demnach widersprechen Geheimdienste einzelner Nato-Staaten der Aussage von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, Moskau habe bis zu 40.000 Soldaten zusammengezogen.

Laut Nato stammen die Aufnahmen dagegen von Ende März und Anfang April. "Dies sind beachtliche Streitkräfte von hoher Einsatzbereitschaft. Und sie sind in der Lage, sich sehr rasch zu bewegen", hatte der britische Brigadegeneral Gary Deakin gesagt. Deakin ist Direktor des Zentrums für Krisenmanagement im militärischen Nato-Hauptquartier in Mons (Belgien).

"Das sind keine Truppen, die sich immer dort befinden, wo sie gerade sind", so der General weiter. Die Einheiten würden seit drei bis vier Wochen auch nicht - etwa zu Manöverzwecken - bewegt: "Es ist sehr ungewöhnlich, eine so große Truppe so lange einfach in der Landschaft stehen zu lassen."

Starke gepanzerte Verbände seien an verschiedenen Orten nur 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt entlang großer Fernstraßen stationiert. "Sie sind zweifellos in der Lage, sehr rasch in die Ukraine vorzurücken, falls ihnen das befohlen wird."

Wie der "Spiegel" berichtet, wird dieser Darstellung innerhalb der Nato widersprochen. Nachrichtendienstlern aus einzelnen Mitgliedsstaaten zufolge habe Moskau weniger als 30.000, möglicherweise weniger als 20.000 Mann zusammengezogen.

Keine passende Bewaffnung, kein Gefechtsführungszentrum

Die Truppen seien von ihrer Zusammensetzung und Bewaffnung her demnach nicht für einen Großschlag geeignet. Ein beträchtlicher Teil des Geräts sei schon vor dem Konflikt vor Ort gewesen. Darüberhinaus gebe es auch kein Gefechtsführungszentrum.

Der Kreml bestätigte inzwischen, dass russische Truppen nahe der Grenze zur Ukraine stationiert sind. Einige hätten dort ihre Basis, andere seien "wegen der Lage in der Ukraine" dorthin gesandt worden, sagte Sprecher Dmitri Peskow dem Fernsehsender Rossija 1.

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