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Putin-Vertrauter zum Ukraine-Konflikt: "Lieber Krieg als Kapitulation"


Putin-Vertrauter droht
"Lieber Krieg als Kapitulation"

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 28.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Etliche russische Kriegsschiffe liegen bereits im Hafen von Sewastopol auf der KrimVergrößern des Bildes
Etliche russische Kriegsschiffe liegen bereits im Hafen von Sewastopol auf der Krim (Quelle: AFP-bilder)

In der Ukraine-Krise werden die Töne aus Russland immer schärfer: "Indem der Westen darauf besteht, dass Wladimir Putin nun kapituliert, lässt er ihm faktisch keine andere Wahl, als schlagkräftig zu reagieren", schreibt Putin-Propagandist Sergej Markow in einem Beitrag für die Zeitung "Moscow Times".

Darin reagiert er auf Merkels Aussage, Putin lebe "in einer anderen Welt" und wirft der deutschen Kanzlerin und dem Westen ihrerseits Realitätsverlust vor. Markow ist Politologe, war früher Abgeordneter der Putin-Partei im Parlament und gilt als wortgewaltiges Sprachrohr des Kreml.

In dem Artikel schreibt er ausführlich von der "russischen Realität", nach der die Proteste in Kiew nicht zu Demokratie, sondern zu Unrecht und Gewalt geführt haben. Außerdem sei die "Junta" in der Ukraine, die den demokratisch gewählten Präsidenten Wiktor Janukowitsch gestürzt habe, von Neo-Nazis geführt. "Russland hat sich angesichts einer solch harten Realität schon immer lieber für Krieg als für Kapitulation entschieden."

"USA und EU handeln irrational"

Auch die neue Regierung zweifelt Markow an: Diese sei hinter den Kulissen von den USA ernannt worden. Nur deshalb sei der "unpopuläre" Arseni Jazenjuk Präsident geworden. Seiner Meinung nach handeln USA und EU "irrational", indem sie die "kriminellen Führer" in der Ukraine unterstützen. Er wirft ihnen vor, die russische Opposition bei einem Umsturzversuch gegen Putin zu unterstützen.

Ein ranghoher ukrainischer Regierungsvertreter hatte zuvor angegeben, man habe "fast 100.000 Soldaten" an der Ostgrenze der Ukraine zusammengezogen. "Russische Truppen sind nicht nur auf der Krim, sie sind überall entlang der ukrainischen Grenzen", sagte der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Andrij Parubij.

Die USA gehen allerdings von einer deutlich geringeren Truppenstärke aus: In Verteidigungskreisen in Washington ist von eher 20.000 russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine die Rede.

UN verurteilt Krim-Annexion

Der diplomatische Druck auf Russland nimmt derweil weiter zu: Am Donnerstag hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat mit großer Mehrheit die Annexion der Krim verurteilt. Eine entsprechende Resolution fand in New York die Zustimmung von 100 Staaten, nur 11 stimmten dagegen. 58 enthielten sich. Deutschland stimmte dafür.

Das Papier appelliert an die internationale Gemeinschaft, keine Veränderung der ukrainischen Grenzen anzuerkennen und eine diplomatische Lösung der Krise zu suchen. Das Referendum auf der Schwarzmeer-Halbinsel solle nicht anerkannt werden.

"Wir sind Zeuge der gröbsten Verletzung des Völkerrechts geworden", hatte der amtierende ukrainische Außenminister Andrej Deschtschiza zuvor gesagt. "Diese Aggression war genau vorbereitet und geplant, obwohl es nicht den geringsten Grund gab."

Sein Land habe die Nähe zu Russland gesucht. "Als wir ihnen ein militärisches Abkommen vorgeschlagen haben, lehnte Moskau ab. Es sei absurd, dass jemand die Ukraine angreife, hieß es. Wir sehen jetzt, was davon zu halten ist."

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