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Nordkorea: So bekommt das Regime Risse


USB-Sticks, DVDs, geheime Radios
So bröckelt Kims Kontrolle über die Nordkoreaner

Von t-online
29.01.2014Lesedauer: 1 Min.
Kim Jong-Un grüßt im September 2013 eine Menge in Pjöngjang. Offiziell stehen alle Nordkoreaner hinter ihm.Vergrößern des BildesKim Jong-Un grüßt im September 2013 eine Menge in Pjöngjang. Offiziell stehen alle Nordkoreaner hinter ihm. (Quelle: dpa-bilder)
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Üblich sind langweilige Bilder von offiziellen Pressereisen durch Nordkorea. Jetzt zeigt eine Doku unter Lebensgefahr heimlich gefilmte Aufnahmen aus dem isoliertesten Land der Welt. Der Film "The Secret State of North Korea" des amerikanischen Senders PBS wirft einen tiefen Blick in die Diktatur unter dem 31-jährigen Herrscher Kim Jong-Un - und warum sie bald stürzen könnte.

Das Team von Regisseur Jim Jones zapfte das Netzwerk eines japanischen Journalisten an. Er hält Kontakt zu Nordkoreanern, die unter Lebensgefahr mit versteckter Kamera in Nordkorea filmen. Wenn sie erwischt werden, fürchten sie für immer in Kims Arbeitscamps zu verschwinden - oder öffentlich hingerichtet zu werden. Sie sind trotzdem nicht zu stoppen; weil sie alles tun wollen, um gegen das Regime zu kämpfen, wie sie sagen.

Flüchtlinge schmuggeln USB-Sticks

Ihre Aufnahmen sind ergreifend: Kinder in zerfetzten Kleidern betteln auf der Straße, offensichtlich heruntergekommene Soldaten müssen unter schlimmen Bedingungen eine Eisenbahnstrecke zu Ehren des Führers bauen. Dem nordkoreanischen Widerstand ist es sogar gelungen, öffentliche Kritik eines Regierungsbeamten an Kim Jong-Un zu filmen.

Die Reportage dokumentiert auch, wie der Einfluss von Filmen und Fernsehserien aus Südkorea und den USA den Menschen langsam die Augen öffnet. Vor allem ehemalige Flüchtlinge aus dem Norden schmuggeln USB-Sticks über die Grenze zwischen Nordkorea und China, dem engsten Verbündeten von Kims Regime.

Kontrolle bricht zusammen

Die neuesten südkoreanischen TV-Serien zirkulieren unter Jugendlichen, die auf die neuesten Folgen aus dem Nachbarland warten - trotz Razzien, um die DVDs und USB-Sticks zu beschlagnahmen. Offenbar gelingt es Kim Jong-Un aber immer weniger, sein Volk zu kontrollieren.

Ein weiteres Loch in Kims Mauer sind die ins Land geschmuggelten Radios. Sie machen es den Menschen möglich, auch westliche Nachrichten zu hören. Jones schätzt, dass rund eine Million Nordkoreaner heimlich Radio hört, noch mehr schauen westliches Fernsehen. Die Regierung scheint den Konsum westlicher Medien zu fürchten: Laut der Reportage sind schon Menschen dafür hingerichtet worden.

"Die Nordkoreaner hören auf, an das Regime zu glauben. Das heißt, dass die zentrale Kontrolle auf eine gewisse Art zusammenbricht", kommentiert der Korea-Experte David Kang von der Universtität von Südkalifornien.

Fundamentaler Wandel

Überraschend ist auch eine Sequenz, in der eine Frau, die als eine der wenigen Unternehmerinnen einen privaten Bus betreibt, einen Polizisten anschreit, schubst und ihn mit ihrem couragierten Auftritt davonjagt. "Bei unserem Bild von den gehorsamen Massen hatten wir solche Szenen nicht erwartet. Es gab aber einige davon", sagte Jones auf CNN. "Die Menschen sind zunehmend zynisch, es gibt Zeichen für einen fundamentalen Wandel."

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