Anschlag in Damaskus Salafisten-Miliz versucht, Assad zu liquidieren
Syrische Rebellen haben angeblich in Damaskus den Konvoi von Präsident Baschar al-Assad mit Raketen und Granaten angegriffen. Assad soll dabei unverletzt geblieben sein. Nach Informationen aus dem Regierungsumfeld seien aber einige seiner Begleiter verwundet. Ein Sprecher Assads dementierte alle Anschlagsmeldungen. Das Staatsfernsehen zeigte derweil Bilder vom angeblich unversehrten Diktator.
Aktivisten berichteten von mehreren Explosionen in einem Viertel, das neben der Residenz des Präsidenten im Bezirk Malki liegt.
Die salafistische Ahrar-al-Scham-Brigade erklärte, sie stecke hinter der Attacke auf den Präsidenten, der auf dem Weg zu einer Moschee gewesen sein soll.
Auch die islamistische Rebellen-Organisation Liwa al-Islam hatte der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, Aufständische hätten Assads Konvoi angegriffen.
Die syrische Regierung hat Berichte von dem angeblichen Rebellenangriff dementiert: "Die Nachricht ist komplett unwahr", sagte Informationsminister Omran Soabi im Fernsehen.
TV zeigt unverletzten Assad
Die syrischen Medien zeigten anschließend Bilder, die Assad beim Gebet in einer Moschee zeigen. Auf den TV-Bildern sah es so aus, als ob Assad unverletzt war.
Die Ahrar-al-Sham-Brigade ist eine bewaffnete Gruppe aus Islamisten und Salafisten, die sich während des syrischen Bürgerkriegs zusammengeschlossen hat. Mit mehreren tausend Kämpfern gilt sie als eine der schlagkräftigsten Gruppen in Syrien.
Die Brigade steht in Konkurrenz mit der mächtigen Al-Nusra-Front, einem irakische Al-Kaida Ableger. Beide ringen um die Vorherrschaft unter den syrischen Rebellen.
Blutiges Fastenbrechen
Derweil hat in der islamischen Welt das Fest des Fastenbrechens begonnen, das den Monat Ramadan beendet. Ungeachtet dessen bombardierte die syrische Luftwaffe mutmaßliche Stellungen der Rebellen in mehreren Städten. Kurden und Islamisten kämpften in der Ortschaft Ras al-Ain gegeneinander.
Auch Oppositionsführer Ahmed al-Dscharba setzte sich medienwirksam in Szene: Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition tauchte unangekündigt zum Gebet in einer Moschee in der umkämpften Stadt Daraa auf. Laut Regimegegnern reiste er von Jordanien aus ein.
In Syrien toben seit rund zwei Jahren schwerste Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Mehr als 100.000 Menschen sind dabei bereits getötet worden.
Rebellen verbuchen wieder Erfolge
Derzeit kontrollieren Assads Truppen den Süden und die Mitte des Landes. Die Rebellen haben die Oberhand im Norden. Nach Monaten der Rückschläge hatten die Aufständischen zuletzt wieder Erfolge vermeldet.