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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wolfsrudel in Süddeutschland Baden-Württemberg bereitet sich auf die Rückkehr des Wolfs vor
Baden-Württemberg wappnet sich für die weitere Ausbreitung von Wölfen. Der zuständige Minister will die Tiere auch jagen lassen.
Nachdem 2015 zum ersten Mal wieder ein Wolf in Baden-Württemberg gesichtet wurde, stellt sich nun der CDU-Minister Peter Hauk auf eine weitere Ausbreitung der Wildtiere ein: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass nach dem Vorkommen erster männlicher Tiere bald auch Wölfinnen nachkommen und sich so Rudel bilden."
Minister strebt Jagd auf Wölfe an
Für die weitere Ausbreitung in Südwestdeutschland müsste geklärt werden, wer für Schäden durch den Wolf aufkomme. Dabei dürfe auch die Jagd auf das Wildtier kein Tabuthema sein.
"Der Wolf muss lernen, dass er bei der Erbeutung von Weidetieren sich selbst einer Gefahr aussetzt", so Hauk. Wildtiere würden ihr Verhalten ändern, wenn sie bejagt werden. Für den Fall zunehmender Angriffe auf Weidetiere müsse es möglich sein, die Tiere zu bejagen. Laut Hauk sei es aber nicht das Ziel, den Wolf auszurotten.
Naturschützer: Kritik am Minister
Artenschützer lehnen unterdessen eine pauschale Bejagung des Wolfs ab. Stattdessen müsste vor allem der Einsatz von Herdenschutzhunden und elektrisch geladenen Zäunen forciert werden, so der Naturschutzbund Baden-Württemberg. Die dafür notwendigen Zuchtprogramme müssten dafür stärker als bisher vom Staat unterstützt werden.
Deutschlandweit sind bislang 60 Wolfsrudel bekannt, das sind 13 mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt schätzt das Bundesamt für Naturschutz den Bestand auf 150 bis 160 erwachsenen Wölfen aus. Vor einem Jahr waren es 140 Tiere. Die meisten Wölfe leben in Brandenburg und Sachsen.
Quelle:
- dpa