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Löwe Cecil: US-Behörde nimmt nach Tötung Ermittlungen auf


Weltweite Entrüstung
US-Behörde ermittelt nach Tötung von Löwe Cecil

Von dpa, ap, reuters, afp
Aktualisiert am 31.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Ein Bild von einem Löwen: Cecil im Hwange-Nationalpark in Simbabwe.Vergrößern des BildesEin Bild von einem Löwen: Cecil im Hwange-Nationalpark in Simbabwe. (Quelle: ap-bilder)

Nach der umstrittenen Tötung des bekannten Löwen Cecil in Simbabwe sind nun auch in den USA Ermittlungen gegen den verantwortlichen Jäger aufgenommen worden. "Wir werden uns von den Fakten leiten lassen", teilte die Behörde für Fischerei und Tiere (UWFWS) via Twitter mit.

Der im Bundesstaat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer, der sich zur Tötung der Raubkatze bekannt hatte, wurde aufgefordert, sich umgehend bei der Behörde zu melden. Palmer hatte den 13 Jahre alten Löwen, der ein lebendes Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks im Nordwesten Simbabwes war, offenbar mit einem perfiden Trick aus dem Park gelockt und getötet. Die Aktion löste unter Tierschützern und im Internet einen Sturm der Entrüstung aus.

Der Zahnarzt selbst hat sich bereits zu dem Fall geäußert. "Ich erfuhr erst am Ende der Jagd, dass der von mir erlegte Löwe ein bekannter Sympathieträger vor Ort war, ein Halsband hatte und Teil einer Forschungsstudie war", erklärte der 55-jährige Palmer. Soweit er wisse, sei die ganze Jagd legal gewesen.

Palmers Erklärung im Wortlaut (Englisch)

Beschimpfungen im Internet

Die Website seiner Zahnarztpraxis wurde offline gestellt, auf Twitter und im Bewertungsportal Yelp wurde er als Mörder beschimpft. "Schäm Dich dafür, eine majestätische Kreatur zu töten", schrieb eine Userin. Eine Facebook-Gruppe, die zum Boykott der Zahnarztpraxis aufruft, hat über 30.000 Likes - Tendenz steigend.

Zwei Simbabwer mussten am Dienstag im Zusammenhang mit dem Fall vor Gericht erscheinen. Ihnen wird zur Last gelegt, Cecil aus seinem Schutzgebiet gelockt zu haben, damit Palmer ihn erlegen konnte. Bei einer Verurteilung drohen den beiden bis zu 15 Jahren Haft.

13 Jahre ein beliebter Blickfang

Bei Besuchern des Nationalparks in der Region Hwange war Cecil in den vergangenen 13 Jahren ein beliebter Blickfang. Bekannt war er vor allem für seine auffällige schwarze Mähne. Dem Löwen galt zudem ein Forschungsprogramm der renommierten Universität von Oxford, wie der nationale Safariverband mitteilte.

In Simbabwe zeichnete Naturschutz-Chef Johnny Rodrigues ein düsteres Bild für die Zukunft von Cecils Nachwuchs. "Der traurigste Teil von alldem ist, dass jetzt, wo Cecil tot ist, der nächste Löwe in der Hierarchie, Jericho, höchstwahrscheinlich alle Jungen von Cecil töten wird." Das ist ein übliches Verhalten von Löwenmännchen, die ein neues Rudel als Führer übernehmen. Die Weibchen werden dann nach kurzer Zeit wieder paarungsbereit, und der neue Rudelführer kann so seine Gene verbreiten.

Rund 130.000 Menschen unterzeichneten nach Cecils Tod eine an Simbabwes Präsident Robert Mugabe gerichtete Petition, Genehmigungen zur Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere zu stoppen.

Palmer gilt als passionierter Hobbyjäger. Vor Jahren hatte er wegen der Tötung eines Schwarzbären im Westen des US-Staats Wisconsin schon Ärger mit der Justiz. Damals hatte er zwar eine Jagdlizenz, erschoss das Tier jedoch außerhalb einer erlaubten Zone, wie aus Gerichtsakten hervorgeht. Später bekannte er sich schuldig, falsche Angaben über den Jagdort gemacht zu haben. Er wurde zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt und musste fast 3000 Dollar zahlen.

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