Hochgefährlicher Virus Geflügelpest in Deutschland ausgebrochen
Ein bisher nur aus Asien bekannter Geflügelpest-Typ ist jetzt auch in Deutschland aufgetreten. Der betroffene Mastputenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern wurde gesperrt, wie das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mitteilte.
Rund 31.000 Tiere werden getötet, gefährdet sind weitere Geflügelbestände. "Das ist das erste Glutnest von diesem Virus und das muss schnell ausgetreten werden", sagte Kreisamtstierarzt Holger Vogel in Anklam.
Virus bisher nur aus Asien bekannt
In dem Bestand in Heinrichswalde war - erstmals in Europa - ein hochpathogenes Influenzavirus vom Subtyp H5N8 festgestellt worden, das den Angaben zufolge bisher nur in Asien vorgekommen ist. Die Ausbreitung des sehr aggressiven Erregers soll schnellstmöglich gestoppt werden. Die Tötung mit mehreren Teams soll unter Aufsicht des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) geschehen. Das FLI ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
Die ersten Krankheitsanzeichen habe es am vergangenen Wochenende gegeben, sagte Vogel. Endgültige Klarheit hätten aber erst Untersuchungen im Nationalen Referenzzentrum für aviäre Influenza beim FLI am Mittwoch gebracht. Die in fünf Ställen untergebrachten Tiere sollen mit Gas getötet, in geschlossenen Wagen abtransportiert und entsorgt werden.
"Große Sorge"
In einem Drei-Kilometer-Sperrbezirk würden weitere 1000 Tiere in Kleinstbeständen untersucht. Zudem wurde ein Beobachtungsgebiet von zehn Kilometern eingerichtet. Geflügel darf im Umkreis von 50 Kilometern um die Anlage nicht mehr draußen gehalten werden. Das erstreckt sich bis an die polnische Grenze.
"Der Ausbruch trifft mich mit großer Sorge", erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Er rief dazu auf, unklare Krankheits- oder Todesfälle bei Geflügel schnellstmöglich auf Geflügelpest zu überprüfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei eine Übertragung auf den Menschen bisher nicht festgestellt worden, hieß es im Agrarministerium in Schwerin.