Möglicher Bombenfund in Hannover Zweitgrößte Evakuierung seit 1945 steht bevor
In Hannover laufen nach dem möglichen Bombenfund die Vorbereitungen für eine der größten Evakuierungsaktionen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Wegen eines möglichen Bombenfundes müssen am Sonntag rund 50.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Eine größere Aktion gab es bisher nur in Augsburg: Dort waren im Dezember vergangenen Jahres 54.000 Menschen von einer Bombenentschärfung betroffen gewesen.
Möglicher Blindgänger an fünf Orten
Bei den laufenden Ermittlungen bestätigte sich der Verdacht auf einen Blindgänger an 5 von 13 zuvor lokalisierten Stellen, teilte die Feuerwehr mit.
Die Kampfmittelbeseitigung verfügt für Niedersachsen über 130.000 Luftbilder der Alliierten, deren Auswertung aber lediglich eine Vermutung zulässt, wo noch Blindgänger im Boden liegen können.
Teile einer Waschmaschine oder eine Bombe?
Bei einer Untersuchung vor Ort lässt sich klären, ob sich größere Metallteile im Boden befinden. Diese entpuppen sich beim Start einer Entschärfungsaktion aber durchaus schonmal als eine alte Waschmaschinentrommel oder wie jüngst in Hannover als alte Brunnenfilter einer Kleingartenanlage.
Erst wenn die Experten sich bei Grabungsarbeiten bis auf etwa einen Meter dem Verdachtspunkt nähern, zeigen sich meist erste Hinweise auf die Bombe, wie etwa das beim Einschlag abgerissene Leitwerk oder verfärbtes Erdreich.