Bremens Ex-Bürgermeister Hans Koschnick ist tot
Der langjährige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Das teilte die Senatspressestelle in Bremen mit. "Wir trauern um einen großen Bremer", sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD).
Er würdigte Koschnick als einen herausragenden Politiker und überzeugten Demokraten. "Hans Koschnick hat mit seiner Persönlichkeit, seiner Volksverbundenheit und seinem unerschütterlichen Glauben an die Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern unauslöschliche Spuren hinterlassen", betonte Sieling.
Der Präsident der Bremischen Bürgerschaft (Landtag), Christian Weber (SPD), nannte Koschnick "ein Vorbild" und "auch eine Art Volkstribun". Er würdigte ihn zudem als letzten "Bremer Politiker von staatsmännischem Format und mit internationaler Ausstrahlung".
Völkerverständigung und Friedensarbeit
Koschnick wurde am 2. April 1929 in Bremen geboren. 1950 wurde er Mitglied der SPD und gehörte über Jahrzehnte hinweg zu dessen maßgeblich prägenden politischen Persönlichkeiten.
Von 1967 bis 1985 war er Bürgermeister und Regierungschef des kleinsten Bundeslandes. Danach widmete sich der Vollblutpolitiker der Völkerverständigung und Friedensarbeit, war zeitweise Bundestagsabgeordneter.
EU-Administrator in Mostar
International machte sich der für sein großes Vermittlungsgeschick bekannte gebürtige Bremer in den 90er Jahren als EU-Administrator für den Wiederaufbau der im bosnischen Bürgerkrieg schwer zerstörten und geteilten Stadt Mostar und als Bosnien-Beauftragter der Bundesregierung einen Namen.
Nach Angaben der Bremer Senatskanzlei engagierte sich Koschnick außerdem maßgeblich für die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland sowie Israel und Deutschland. Zuletzt lebte er zurückgezogen mit seiner Frau in Bremen.