MH370 und MH17 Der Mann, der beiden Katastrophen entkam
Was für ein Schicksal: Ein niederländischer Radrennfahrer ist dem Absturz von Flug MH17 knapp entgangen - weil er seinen Platz in der Maschine in letzter Minute umbuchte. Und auch beim verschwundenen Flug MH370 wäre er beinahe unter den Passagieren gewesen.
Der niederländische Profiradrennfahrer Maarten de Jonge ist nach eigenen Angaben der Flugkatastrophe über der Ost-Ukraine knapp entkommen - weil er in letzter Minute seinen Platz in der Unglücksmaschine umbuchte. Das sagte de Jonge der Zeitung "Algemeen Dagblad". Auch andere niederländische Medien berichten über den Fall; per Twitter schrieb der Sportler wenige Stunden nach dem Absturz: "Wenn ich heute geflogen wäre, dann..."
Für de Jonge ist es bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass er dem Tod durch eine Flugkatastrophe entgeht. Auch beim im März unter mysteriösen Umständen verschwundenen Malaysia-Airlines Flug MH370 wäre er beinahe unter den Passagieren gewesen.
"Im letzten Moment"
De Jonge fährt für das malaysische Radsport-Team Terengganu und nimmt laut "Algemeen Dagblad" vor allem an Rennen in Asien teil, daher fliegt er regelmäßig in die Region. "Ich bin gerade in den Niederlanden und sollte eigentlich heute nach Kuala Lumpur zurückfliegen", sagte der 29-Jährige am Donnerstagabend der Zeitung. Seine Mutter habe ihn zum Flughafen Schiphol bringen sollen. "Aber im letzten Moment habe ich mich doch für einen Flug am Sonntag entschieden, weil der 300 Euro billiger war."
Den letzten verfügbaren Sitzplatz in der anderen Maschine habe er innerhalb von zehn Minuten gebucht, berichtet de Jonge. "Der Unglücksflug war nämlich ziemlich teuer, mehr als 1000 Euro für ein Ticket. Meine Sparsamkeit hat mir gewissermaßen das Leben gerettet."
Am 8. März war es allerdings lediglich der Zufall, der ihm zur Hilfe kam. De Jonge habe am Flughafen von Kuala Lumpur in derselben Wartehalle gesessen wie die Passagiere des später verschwundenen Fluges MH370, berichtet das "Algemeen Dagblad". Auch er habe damals einen Flug nach Peking angetreten, allerdings in einer Maschine, die 50 Minuten später am selben Gate starten sollte. "Ich hatte mich gerade für diesen anderen Flug entschieden", sagte de Jonge dem Blatt. "Ich habe all die Menschen von Flug MH370 in der Wartehalle sitzen gesehen."
"Froh, wenn ich drangehe"
Noch immer sei der Niederländer durcheinander, ständig verfolge er die Nachrichten über den möglichen Abschuss der Maschine, in der er beinahe gesessen hätte. Und in einem fort klingele bei ihm zu Hause das Telefon, heißt es im "Algemeen Dagblad": Es sind Angehörige, die wissen wollen, ob er noch lebt. "Die Menschen sind immer froh, wenn ich drangehe", sagt de Jonge.
Der Zeitung zufolge will der Sportler am Sonntag wie geplant seinen Flug nach Kuala Lumpur antreten. Angst davor habe er nicht, sagt er, und fügt schließlich hinzu: "Ich habe jetzt zweimal Glück gehabt. Es wird also auch noch ein drittes Mal gutgehen."