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"Dieser Ort ist die Hölle": Grausame Zustände in Australiens Flüchtlingslagern


"Dieser Ort ist die Hölle"
Grausame Zustände in Australiens Flüchtlingslagern

afp, are

Aktualisiert am 24.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Immigranten, die nach Australien wollen, werden von Sicherheitsbehörden abgefangen und in das Auffanglager auf den Weihnachtsinseln gebracht. Dort herrschen einem nun vorgelegten Bericht zufolge schlimme Zustände.Vergrößern des Bildes
Immigranten, die nach Australien wollen, werden von Sicherheitsbehörden abgefangen und in das Auffanglager auf den Weihnachtsinseln gebracht. Dort herrschen einem nun vorgelegten Bericht zufolge schlimme Zustände. (Quelle: dpa-bilder)

In Australiens Flüchtlingslagern herrschen offenbar grausame Zustände. Kinder beschreiben die Auffanglager, die sich auf Inseln weit weg vom australischen Festland befinden, als "Hölle". Menschenrechtler haben nun das Leiden von Asylbewerbern in einem Bericht dokumentiert, der Anlass zur Sorge gibt.

Die Insel, die trotz der großen Entfernung zum Festland zu Australien gehört, liegt rund 300 Kilometer südlich der indonesischen Hauptstand Jakarta.

Auf der entlegenen Insel werden Flüchtlinge aus Indonesien und Papua-Neuguinea, die in Booten über Wege im Indischen Ozean nach Australien gelangen wollen, aber von den australischen Sicherheitsbehörden frühzeitig abgefangen werden, vorerst untergebracht. Auch Menschen aus Afghanistan und aus anderen Teilen Südostasiens versuchen, auf diesem Wege der Armut zu entfliehen, und landen in dem Auffanglager.

Grausame Zustände in Auffanglager verstören Kinder

Die meisten Kinder in den Lagern seien dort sechs bis acht Monate untergebracht, schreibt die Kommission in ihrem Bericht. Teils würden sie ihre Betten einnässen, ihre Köpfe gegen Wände schlagen oder sich selber beißen und kratzen.

Kommissionspräsidentin Gillian Triggs sagt, die meisten Kinder seien bei ihrem Besuch in dem Lager auf der Weihnachtsinsel sichtlich verstört gewesen. Sie hätten gesagt, "dieser Ort ist die Hölle", und hätten um Hilfe gebeten, dort wegzukommen.

Andere hätten beklagt, dass es "keine Schule, nichts zum Spielen und nichts zu tun" gebe. Viele beschrieben zudem ihre Not, in einem Lager mit Erwachsenen leben zu müssen, die vielfach traurig und wütend seien und sich teilweise selbst verletzen würden.

Kinder fühlen sich wie im Gefängnis

"Die Kinder hören auf zu reden", sagte Triggs dem australischen Rundfunksender ABC. Oft würden sie auf Bildern Gefängnisse zeichnen. Untereinander würden sie sich vielfach nicht mit ihren Namen, sondern mit ihren Nummern ansprechen.

Insgesamt fühlten sich die Asylbewerber vergessen und litten unter der Ungewissheit, wann sie weiter zu den Aufnahmelagern gebracht würden, sagte Triggs.

Flüchtlinge werden weit weg untergebracht

Gemäß der umstrittenen australischen Asylpolitik werden Flüchtlinge, die per Boot nach Australien zu kommen versuchen, dann in Lager auf die Insel Manus zwischen dem nordöstlichsten Teil Australiens und Papua Neuguinea oder auf den mehr als 1000 Kilometer in nordöstliche Richtung entfernten Inselstaat Nauru untergebracht.

Flüchtlingshilfswerke kritisieren australische Asylpolitik

Die Zustände in den Aufnahmelagern werden auch von internationalen Flüchtlingshilfswerken scharf kritisiert. Mitte Februar kam es in dem Lager auf Manus nach wochenlangen Protesten der Flüchtlinge zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den Wachleuten.

Aber selbst wenn ihren Asylanträgen stattgegeben wird, dürfen die Flüchtlinge nicht nach Australien einreisen und müssen in ihre Heimatländer zurückkehren.

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