Sein Bild ging um die Welt Legendärer japanischer Soldat ist tot
Für die einen war er ein Freak, für andere die Verkörperung des japanischen Kampfgeistes; für dritte war er das Symbol des gefährlichen Fanatismus, für den die japanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg so berüchtigt waren: Hiroo Onoda ist im Alter von 91 Jahren in Tokio gestorben.
Der japanische Soldat hatte erst fast 30 Jahre nach Kriegsende kapituliert und sich so lange im philippinischen Dschungel versteckt. Als er im Jahr 1974 aufgab und nach Japan zurückgeflogen wurde, löste er in seinem Heimatland eine heftige Diskussion über Krieg und Schuld aus - das Foto das salutierenden, aus der Zeit gefallenen Soldaten ging um die Welt.
Spezialausbildung im Guerillakampf
Der Leutnant der Kaiserlichen Armee war seit 1944 auf der philippinischen Insel Lubang stationiert und hatte noch kurz vor Kriegsende eine Spezialausbildung im Guerillakampf erhalten. Seinen Befehl, sich niemals zu ergeben und bis zum Eintreffen von Verstärkung die Stellung zu halten, befolgte er jahrzehntelang.
Zunächst noch zusammen mit drei weiteren Soldaten beobachtete er Militäranlagen und lieferte sich Feuergefechte mit philippinischen Soldaten.
Erst früherer Vorgesetzter beendete Onodas Kampf
Flugblätter, auf denen das Kriegsende verkündet wurde, und andere Versuche konnten ihn nicht zum Aufgeben bewegen - er tat sie als Propaganda ab. Onoda ergab sich erst 1974 nach einem Besuch seines früheren Vorgesetzten, der ihm befahl, die Waffen niederzulegen. Zu diesem Zeitpunkt trug Onoda immer noch seine Uniform, hatte sein Schwert, sein Gewehr, Munition und Handgranaten bei sich.
Auf den Philippinen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg noch zahlreiche ehemalige japanische Soldaten gefunden, die sich nach der Kapitulation ihres Landes 1945 nicht den US-Truppen stellen wollten und stattdessen im Dschungel in den Untergrund gegangen waren. Onoda hat jedoch mit Abstand am längsten dort ausgeharrt.