Französische Touristenattraktion Unbekannter droht: Felseninsel Mont-Saint-Michel evakuiert
Touristenattraktion und Weltkulturerbe Mont-Saint-Michel in Frankreich musste evakuiert werden. Grund für die Räumung war ein Mann, der die Sicherheitskräfte bedroht haben soll. Er ist weiterhin auf freiem Fuß.
Die französischen Behörden haben nach einer Drohung Touristen von der Klosterinsel Mont-Saint-Michel bringen lassen. Ein Mann habe am Sonntag die Sicherheitsdienste bedroht, hieß es. Daraufhin habe man sich vorsichtshalber entschlossen, die Insel zu räumen. Tausende Touristen waren von der außergewöhnlichen Evakuierung betroffen. Nach dem Verdächtigen wurde in Häusern auf der Felseninsel gesucht. Aus Kreisen der Gendarmerie verlautete, es werde auch in benachbarten Städten gesucht.
Verdächtiger eventuell auf Festland geflohen
Zur Art der Drohung gab es widersprüchliche Angaben. Die Nationalgendarmerie erklärte, der Mann habe sich in einem der Pendelbusse für Touristen drohend geäußert. Der örtliche Verwaltungschef Jean-Marc Sabathé sagte dagegen dem Sender Francetvinfo, der Mann habe eine Straßenvorführung geben wollen und sei mit einem Café-Mitarbeiter in Streit geraten. Die Szene sei auf Überwachungsvideos aufgezeichnet.
Er habe angeordnet den Mont-Saint-Michel Haus für Haus zu durchsuchen, sagte Sabathé. Möglicherweise sei der Verdächtige aber mit der Masse der Touristen auf das Festland gelangt.
Auch Hotels auf der Insel wurden geräumt. Die wenigen dauerhaften Bewohner der Insel seien dagegen aufgefordert worden, in Gebäuden zu bleiben, sagte Klosterverwalter Xavier Bailly dem Sender France-Bleu.
Drei Hubschrauber im Einsatz
Vor Ort waren mindestens drei Polizeihubschrauber über der Felsinsel zu sehen. Frankreich hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Anschlägen auf Polizisten erlebt. Einige davon verliefen tödlich.
Die Insel Mont-Saint-Michel im Ärmelkanal besteht im wesentlichen aus einer Abtei, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Die auf einem Felsen gelegene Abtei und die Umgebung hat jedes Jahr mehr als eine Million Besucher. Zur Felseninsel gelangen sie über eine Brücke über das Wattenmeer. Bei Hochwasser ist die Insel abgeschnitten.
- AP