Nach Giftanschlag auf Ex-Spion Exil-Russe stranguliert in London aufgefunden
In London ist ein russischer Exilant stranguliert in seiner Wohnung aufgefunden worden. Noch ist nicht geklärt, ob es Mord oder Selbstmord war. Der Vorfall ereignete sich wenige Tage nach dem Giftanschlag auf einen russischen Ex-Spion.
Kurz nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal ist in Großbritannien ein russischer Exilant tot aufgefunden worden. Bei dem in London gefundenen Toten handle es sich um einen früheren Mitarbeiter des Kreml-Kritikers Boris Beresowski, der seinerseits 2013 unter ungeklärten Umständen nahe London gestorben war, berichteten britische und russische Medien.
Die britische Anti-Terror-Polizei leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung zu dem neuerlichen Todesfall ein. Die Medien gaben den Namen des Toten mit Nikolai Gluschkow an; seine Tochter Natalia habe ihn in seinem Haus im Londoner Stadtteil New Malden gefunden.
Die russische Zeitung "Kommersant" berichtete, der Leichnam weise "Strangulierungs-Spuren" auf. Dies hätten Familienangehörige von Gluschkow mitgeteilt. Es sei "noch nicht klar, ob es sich um einen Mord oder Selbstmord handelt".
Keine Verbindung zum Ex-Spion
Ein Sprecher der britischen Anti-Terror-Polizei sagte, eine Untersuchung sei eingeleitet worden "wegen der Verbindungen, die der Mann gehabt haben soll". Zur Todesursache wollte er sich nicht äußern, der Fall werde als "ungeklärt" eingestuft. Der Sprecher betonte, es gebe "keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem Vorfall in Salisbury".
Dort war in der vergangenen Woche ein Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal verübt worden. Für die Tat macht die britische Regierung Russland verantwortlich.
Gluschkow soll Berichten zufolge früher für den Kreml-Kritiker Beresowski gearbeitet haben, der vor fünf Jahren in seinem Haus nahe London aufgefunden worden war – ebenfalls stranguliert. Ein Fremdverschulden an seinem Tod hatte die Polizei damals nicht nachweisen können.
- AFP