Jugendlicher festgenommen Verletzte bei Säureattacken in London
In London sind fünf Menschen bei Attacken mit Säure schwer verletzt worden. Ein Mann erlitt "lebensverändernde" Verletzungen im Gesicht, teilt Scotland Yard mit. Ein Jugendlicher ist festgenommen worden.
Die Täter sollen sich am späten Donnerstagabend zu zweit auf einem Moped ihren Opfern genähert haben, bevor sie ihnen Säure ins Gesicht sprühten. Mindestens in zwei Fällen griffen die Täter offenbar gezielt Mopedfahrer an, um ihnen die Fahrzeuge zu stehlen. Alle Raubüberfälle ereigneten sich innerhalb einer guten Stunde im Norden der britischen Hauptstadt.
Die Polizei geht davon aus, dass die Attacken in einem Zusammenhang miteinander stehen. Ein 16-Jähriger wurde festgenommen. Gegen ihn wird wegen schwerer Körperverletzung und Raub ermittelt. Erst im April waren in einem Londoner Nachtclub zwölf Menschen durch Säure verletzt worden.
1800 Angriffe seit 2010
Die britische Hauptstadt erlebt seit vielen Jahren eine beispiellose Welle von Säureattacken: Seit 2010 wurden 1800 Vorfälle gezählt - allein in den letzten beiden Jahren zählte die Polizei laut BBC über 700 Angriffe. Politiker erwägen bereits, den Zugang zu Chemikalien mit Vorschriften zu erschweren und das Mitführen von Schwefelsäure ohne Rechtfertigung unter Strafe zu stellen.
Kriminologen führen die gestiegene Anzahl der Attacken darauf zurück, dass Gang-Mitglieder bislang für das bloße Mitführen von Säure nicht bestraft werden können - anders als bei Messern oder Schusswaffen.
Serientäter in Berlin?
Auch in Berlin hat die Polizei eine Ermittlergruppe eingerichtet, um einen mutmaßlichen Säureattentäter zu fassen. Der unbekannte Radfahrer hat binnen weniger Monate mindestens sechs junge Frauen im Bereich Friedrichshain und Prenzlauer Berg angegriffen. Er wurde als 35 bis 45 Jahre alter Mann mit heller Haut, kräftiger Statur und normaler Größe beschrieben. Zur Tatzeit trug der Mann schwarze Jacke, schwarze Hose, ein schwarzes Basecap und eine dunkle Bauchtasche.