Todesstrafe Gericht stoppt umstrittene Hinrichtung in Texas
In keinem anderen US-Bundesstaat werden so viele Menschen hingerichtet, wie in Texas. Auch der Häftling Jeffery Wood wurde zum Tode verurteilt - obwohl er bei einem Mord während eines Raubüberfalls nicht der Schütze war. Seine für Mittwoch angesetzte Exekution wird nun vorerst ausgesetzt.
Das Berufungsgericht entschied am Freitag mit einer Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen, den Fall von Jeffery Wood an ein niedrigeres Gericht zurückzuschicken, damit dieses Beschwerden wegen Falschaussagen und falschen Beweismitteln nachgehe.
Der 43-Jährige sollte eigentlich am Mittwoch wegen eines tödlichen Raubüberfalls auf einen Lebensmittelladen im Jahr 1996 die Giftspritze erhalten. Der Verurteilte gilt jedoch nicht als der Schütze, ein Angestellter des Geschäfts wurde stattdessen von einem Freund Woods umgebracht. Laut einem texanischem Gesetz sind Beteiligte an Morden aber ebenso schuldig wie der Mörder selbst.
Urteil wurde kontrovers diskutiert
Der Fall hat US-weit für Gesprächsstoff gesorgt. Selbst republikanische Abgeordnete waren gegen das Urteil - das kommt höchst selten vor. Ein Parlamentarier hatte den zuständigen texanischen Begnadigungsausschuss bereits gebeten, die Todesstrafe in eine lebenslange Haft umzuwandeln.
Der Republikaner Jeff Leach hatte erklärt, obwohl er weiterhin für die Verhängung der Todesstrafe in angemessenen Fällen sei, verdiene Wood es nicht, zu sterben. Dies begründete er mit Fragen zur psychischen Gesundheit von Wood und der Abwicklung des Hauptverfahrens.
Anwalt hatte Aufschub beantragt
Woods Anwalt Jared Tyler hatte im vergangenen Monat um den Aufschub gebeten. Das Gericht habe die richtige Entscheidung getroffen, in dem es die Hinrichtung ausgesetzt und den Fall zurück an das Bezirksgericht in Kerrville im Kerr County geschickt habe, erklärte er am Freitag.
Wood und sein Freund Daniel Reneau waren wegen des Mordes an dem Ladenmitarbeiter während des Raubüberfalls in der Region Texas Hill Country zum Tode verurteilt worden. Wood hatte in einem Auto gewartet, während Reneau den 31-Jährigen mit Schüssen ins Gesicht tötete. Reneau wurde bereits im Jahr 2002 hingerichtet.
Wood war außerhalb des Gebäudes
"Der Gerechtigkeit wird durch eine Hinrichtung von Herrn Wood nicht gedient", erklärte Verteidiger Tyler. "Er war außerhalb des Gebäudes, als es passierte und er hatte keine Vorstrafen."