Prozessauftakt Frau vergräbt tote Freundin und kassiert jahrelang ihre Rente
Diese Freundschaft hat den Tod wahrlich überdauert: Im hessischen Vogelsbergkreis hat eine Frau ihre Freundin nach deren Tod im Garten vergraben und danach noch jahrelang ihre Rente kassiert. Dafür steht sie nun in Alsfeld vor Gericht.
Die angeklagte 74-Jährige gestand vor dem Amtsgericht die Vorwürfe. Sie hatte ihre Freundin zuvor jahrelang gepflegt. Als die 81-jährige dann im Frühjahr 2005 eines natürlichen Todes starb, wurde sie zunächst nicht vermisst. Erst im Dezember 2013 wurde die Gemeindeverwaltung tätig. In der Zwischenzeit wurden Pflegegeld und Rente weiter überwiesen.
Die Leiche fand eine Sonderkommission der Polizei im folgenden Sommer. Der 74-Jährigen wird nun gewerbsmäßiger Betrug zur Last gelegt. Laut Staatsanwaltschaft wurden drei Versicherungen um insgesamt rund 135.000 Euro geprellt.
Vor Gericht sagte die Angeklagte, ihr Bruder habe ihr geholfen, die in eine Wolldecke gewickelte Tote zu vergraben. Das Vergraben von Toten im Garten ist juristisch eine Ordnungswidrigkeit, in diesem Fall aber bereits verjährt. Der Prozess wird am 5. April fortgesetzt.