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Mehrere gezielte Attacken auf Asylbewerber in Deutschland


Mecklenburg-Vorpommern und Bayern
Mehrere gezielte Attacken auf Asylbewerber

Von dpa
Aktualisiert am 21.12.2014Lesedauer: 2 Min.

Am Wochenende kam es zu gewaltsamen Attacken auf Asylbewerber und muslimische Einrichtungen. In Plöwen (Neubrandenburg) fuhr ein Autofahrer gezielt auf zwei syrische Asylbewerber zu, die auf dem Fahrrad unterwegs zurück in ihre Unterkunft waren. Und in Baden-Württemberg und Niederbayern sind afrikanische Flüchtlinge Opfer von Übergriffen geworden.

Wie die Polizei in Straubing mitteilte, erlitt ein 18-jährige Afrikaner, der aus Mali stammt, mehrere Platzwunden am Kopf und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Täter flüchteten unerkannt.

Täter schlugen auf Wehrlosen ein

Das Opfer war den Polizeiangaben zufolge am Samstag kurz vor 22 Uhr im Regionalzug von Straubing nach Niederlindhart unterwegs. Als er dort aussteigen wollte, zogen ihm drei Männer seine Jacke über den Kopf und schlugen ihn mit einem Gegenstand. Einer von ihnen habe eine Glatze, die beiden anderen hätten kurzgeschorene Haare gehabt, teilte die Polizei weiter mit.

Die Kripo Straubing richtete in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg eine Ermittlungsgruppe ein.

Nach Angriff auf Afrikanerinnen Haftbefehl erlassen

Nach einem möglicherweise rechtsextrem motivierten Angriff auf zwei Afrikanerinnen ist im baden-württembergischen Rottenburg ein Mann in Untersuchungshaft genommen worden. Der 21-Jährige wird der rechten Szene zugerechnet und ist wegen Gewaltdelikten bekannt, wie die Polizei Reutlingen mitteilte.

Bei der Tat vom Samstag soll er stark alkoholisiert gewesen sein. Er habe die beiden Asylbewerberinnen aus Gambia im Alter von 27 und 36 Jahren grundlos angepöbelt und geschlagen. Die Ältere sei gestürzt und mehrmals getreten worden. Sie wurde mit Kopf- und Knieverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ihre Begleiterin wurde leicht verletzt.

Gezielte Attacke mit Auto auf Radfahrer

Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), hat sich "entsetzt und besorgt" über die womöglich gezielte Attacke eines Autofahrers auf zwei Asylbewerber aus Syrien geäußert.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Neubrandenburg war ein Autofahrer in Plöwen mit hohem Tempo direkt auf die beiden Syrer zugefahren, die mit ihren Fahrrädern auf dem Weg zu ihrer Asylunterkunft waren. Die 20 und 24 Jahre alten Asylbewerber mussten nach rechts ausweichen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

Die Syrer blieben unverletzt. Nach dem unbekannten Autofahrer wird nun gesucht. Caffier erklärte in Schwerin zu dem Vorfall, es sei zwar noch unklar, ob der Fahrer aus Leichtsinn oder gar aus bewusster Menschenverachtung gehandelt habe. "Das zur Anzeige gebrachte Handeln jedoch strahlt in jedem Fall eine erschreckende, moralisch sittliche Verkommenheit aus. Hier wären Menschen beinahe einfach rücksichtslos überfahren worden."

Hinzu komme, "dass Menschen bedroht wurden, die bei uns Zuflucht gesucht haben, weil sie in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten mussten", unterstrich Caffier. Die Polizei werde alles daran setzten, um den oder die Täter zu ermitteln.

Moschee-Neubau mit Hakenkreuzen beschmiert

In Dormagen haben Unbekannte einen Moschee-Neubau mit Hakenkreuzen und fremdenfeindlichen Sprüchen beschmiert. Die Täter brachten zwischen Samstagabend und Sonntagvormittag an dem Rohbau etwa 40 bis 50 Schmierereien an, teilte die Polizei mit. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf 1500 Euro Belohnung in Aussicht gestellt.

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