Nach den "Schariah-Polizisten" In Wuppertal gehen nun Rechtsextreme "auf Streife"
Nachdem in Wuppertal Salafisten mit ihrer selbst ernannten "Scharia-Polizei" für vermeintlich Recht und Ordnung sorgen wollten, haben nun auch Rechtsextreme in einheitlichen T-Shirts auf den Straßen der Stadt patrouilliert. Bereits in der Nacht zum Freitag sei eine solche Gruppe angehalten worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Wuppertal mit.
Gegen die Mitglieder werde ermittelt, weil sie gegen das Uniformierungsverbot und das Versammlungsgesetz verstoßen hätten.
"Stadtschutz Wuppertal"
Die rechtsextreme Partei "Die Rechte" wirbt nach Angaben der Ermittler für einen "Stadtschutz Wuppertal" und für eigene Streifen.
Die Partei "hängt sich vergeblich den Deckmantel der Rechtschaffenheit um. Sie will Ängste schüren und provozieren", erklärte Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher.
Verfahren wegen Verstoßes gegen Versammlungsgesetz
In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass Salafisten in Wuppertal mit orangefarbenen Westen mit der Aufschrift "Shariah Police" durch die Straßen gezogen waren.
Dabei hatten die Männer vor allen Dingen muslimische Jugendliche vor Diskotheken und Spielhallen vor Alkohol, Glücksspiel, Musik, Konzerten, Pornografie und Drogen gewarnt. Auch gegen sie läuft ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Die Aktion der Islamisten hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Weder Salafisten noch Rechtsextremisten traten laut Polizei seit dem Wochenende bei weiteren Aktionen in Pseudouniformen in Erscheinung.