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Amoklauf in USA: Warum immer wieder Fort Hood?


Mega-Militärbasis Fort Hood
Blutiger Amoklauf mit vier Toten und 16 Verletzten

Von dpa, ap
Aktualisiert am 03.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Soldaten am Eingang von Fort Hood in TexasVergrößern des Bildes
Entsetzt und ratlos: US-Soldaten am Eingang von Fort Hood, das erneut Schauplatz eines schrecklichen Amoklaufs geworden ist (Quelle: ap-bilder)

Warum immer wieder Fort Hood? Nach dem blutigen Amoklauf auf der US-Militärbasis Fort Hood in Texas mit vier Toten und 16 Verletzten werden düstere Erinnerungen an 2009 wach.

Drei Kameraden hat der Soldat am späten Mittwochabend (Ortszeit) erschossen. Mindestens drei der 16 Verletzten kämpfen in der Klinik der Kaserne noch um ihr Leben. Nach der Bluttat tötete der Mann sich selbst, teilte der Kommandeur des Stützpunktes, Mark Milley, mit. Fort Hood liegt zwischen den texanischen Städten Houston und Waco und ist mit rund 40.000 Soldaten einer der größten Militärstützpunkte weltweit.

Zwar sind die Hintergründe des Verbrechens unklar, es gebe aber derzeit keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Der Täter, der verheiratet gewesen sei, habe psychische Probleme gehabt, wegen Depressionen und Angstzuständen sei er behandelt worden. 2011 habe er vier Monate im Irak gedient. Ob er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) litt, blieb zunächst offen. Laut Milley sei er kurz vor der Tat darauf untersucht worden. Eine entsprechende Diagnose liegt noch nicht vor. "Wir untersuchen sein Vorleben nun sehr genau", sagte der Kommandeur. US-Medien identifizierten den Schützen als einen 34-Jährigen im Rang eines "Army Specialist".

Waffe erst kürzlich gekauft

Der Täter habe militärische Tarnkleidung getragen und mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe der Marke Smith & Wesson geschossen, die laut Kommandeur Milley erst kürzlich in der Gegend gekauft wurde. Es habe etwa 15 Minuten gedauert, bis Sicherheitskräfte vor Ort waren. Eine Soldatin habe den Täter gestellt. "Er hob seine Hände, dann griff er unter sein Jackett und richtete eine Waffe auf seinen Kopf", berichtete Milley.

Als die Schüsse fielen, wurde der ganze Komplex abgeriegelt. Alarmsirenen ertönten. Ein Großaufgebot von Polizei, Sicherheitsbeamten und Sanitätern rückte an. Auch FBI-Agenten waren im Einsatz, bestätigte eine Sprecherin der Polizeibehörde.

"Gefühl der Angst lag in der Luft"

Die Schießerei versetzte die Menschen auf der Basis in Angst und Schrecken. Über Lautsprecher wurden die Leute aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. "Die Menschen wurden zu Ambulanzen getrieben, über den Köpfen kreisten Hubschrauber", berichtete ein Augenzeuge dem TV-Sender CNN. "Das Gefühl der Angst lag in der Luft."

Erst Stunden später wurde per Sirenensignal Entwarnung gegeben. Hunderte Autos verließen die weitläufige Basis daraufhin, viele Kinder wurden fortgebracht, die in abgeriegelten Schulen ausgeharrt hatten. Vor dem Stützpunkt versammelten sich besorgte Angehörige von Soldaten.

Die Verletzten wurden in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Die ersten vier eingewiesenen Opfer hätten Schussverletzungen an Brust, Unterleib und Hals aufgewiesen, erklärte ein Arzt. Einige von ihnen seien in kritischem Zustand.

Obama: "Es bricht uns das Herz"

Präsident Obama wurde über den Zwischenfall informiert, als er für eine Spendenveranstaltung der Demokraten in Chicago war. In einer spontanen Erklärung zeigte er sich besorgt. Die Behörden würden den Hintergründen der Schießerei auf den Grund gehen. Zudem erinnerte er an die Opfer der in Fort Hood stationierten Truppen. Der Vorfall wecke schmerzhafte Erinnerungen. "Es bricht uns das Herz, dass so etwas Ähnliches wieder passiert sein könnte", sagte er mit Blick auf die Toten vor fast fünf Jahren. "Wir verfolgen die Situation genau", sagte er.

Damit meinte der Präsident den Amoklauf vom 5. November 2009, bei dem der Armeepsychiater Nidal Hassan auf dem Stützpunkt das Feuer auf seine Kameraden eröffnet hatte. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 30 weitere wurden verletzt.

Es handelte sich um den Zwischenfall mit den meisten Todesopfern an einer Militäreinrichtung in der US-Geschichte. Hassan begründete seine Tat damit, islamistische Aufständische in ihrem Kampf gegen US-Soldaten schützen zu wollen. Er wurde im vergangenen Jahr zum Tod verurteilt. Nach der Bluttat waren die Sicherheitsvorkehrungen an Militärbasen in den USA verschärft worden.

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