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Mordfall Bögerl: Betrüger führte Polizei in die Irre


Mordfall Bögerl
Betrüger legte falsche Fährten

Von t-online
Aktualisiert am 06.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Der Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl ist noch immer nicht aufgeklärt.Vergrößern des Bildes
Der Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl ist noch immer nicht aufgeklärt. (Quelle: dpa-bilder)

Monatelang hat ein Betrüger die Polizei im Mordfall Bögerl in die Irre geführt und dafür auch noch Geld kassiert. Nun wurde der 40-Jährige vom Amtsgericht Heidenheim zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das berichtet die "Heidenheimer Zeitung".

Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus verschwunden. Das Lösegeld in Höhe von 300.000 Euro war zu spät am Übergabeort abgelegt worden. Drei Wochen später wurde die Leiche der 54-Jährigen gefunden. Thomas Bögerl geriet nach der Tat zu Unrecht unter Verdacht. Er nahm sich im Juli 2011 das Leben. Von den Tätern fehlt weiter jede Spur.

"Aktenzeichen XY" gab den Anstoß

Im September 2012 wandten sich die Ermittler dann erneut in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" an die Bevölkerung. Hunderte Zuschauer meldeten sich daraufhin, darunter nach Angaben der Zeitung auch der 40-Jährige aus Giengen.

Der Mann nutzte demnach ein System für anonyme Hinweise, um mit der Polizei Kontakt aufzunehmen. Unter dem Decknamen "Tom" soll er dann die Geschichte von den zwei Rumänen, die er in einem Spielcasino bei Heidenheim belauscht habe, erzählt haben. "Hast du die Sachen von der Frau Bögerl entsorgt?" ist einer der Sätze, die der 40-Jährige dort gehört haben will.

Diese Begebenheit habe in dem 40-Jährigen den Jagdinstinkt geweckt, vermutete Richter Eberhard Bergmeister nach Angaben der Zeitung. Um mehr zu erfahren und zur Lösung des Falls beizutragen, habe sich der Mann dann tagelang in allen möglichen Spielcasinos herumgetrieben, um die beiden Rumänen wieder zu finden - doch ohne Erfolg.

"Ich habe mich total verrant"

Als die Ermittler auf konkretere Angaben drängten, habe der Giengener erst auf Zeit gespielt und dann ein weiteres Pseudonym erfunden: Josef. Er habe sich daraufhin immer weiter in seine Lügengeschichte verstrickt und schließlich den Ermittlern sogar Beweismittel zum Kauf angeboten. Tatsächlich floss Geld, doch als Gegenleistung lieferte der Mann Bilder und eine Uhr - alles nicht tatrelevant.

Schließlich wurde die Polizei aber doch misstrauisch, im April 2013 flog der Betrug dann auf. Doch was ihn zu der Tat getrieben hat, konnte der nun Verurteilte selbst nicht sagen: "Ich wollte selber alles aufklären", sagte der 40-Jährige nach Angaben der "Heidenheimer Zeitung", "habe mich reingesteigert, total verrannt."

Der Schaden, den der Betrüger angerichtet hat, ist - neben der Tatsache, dass er die Polizei in die Irre geführt hat - nicht unbeträchtlich: 5000 Euro sollen die Ermittler für angebliche Beweise gezahlt haben. Außerdem sollen 77 Dienstfahrten nach Heidenheim mit insgesamt 13.000 Kilometern angefallen sein. Und von den Mördern von Maria Bögerl fehlt weiter jede Spur.

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