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Hoffnung im Fall Maddie: Scotland Yard hat "bedeutsame Erkenntnisse"


Seit sechs Jahren verschwunden
Neue Hoffnung auf Durchbruch im Fall Maddie

Von dpa, t-online, afp
Aktualisiert am 14.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Madeleine McCann kurz vor ihrem Verschwinden.Vergrößern des BildesMadeleine McCann kurz vor ihrem Verschwinden. (Quelle: dpa-bilder)

Vor sechs Jahren verschwand Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in Portugal. Die britische Polizei Scotland Yard will jetzt "bedeutsame Erkenntnisse" vorlegen - auch im deutschen Fernsehen. Einen Zeitungsbericht des "Sunday Mirror" demzufolge es in dem Fall eine Festnahme in Manchester gegeben habe, dementierte die Polizei hingegen.

Nach neuen Ermittlungen im Fall der spurlos verschwundenen Maddie hofft die britische Polizei auf einen Durchbruch: Sowohl im Zeitablauf als auch bei der bisherigen "Version der Geschehnisse" um das Verschwinden des Mädchens in Portugal im Mai 2007 habe es "bedeutsame Veränderungen" gegeben, teilte Scotland Yard nach neuen, zweijährigen Ermittlungen mit.

Eine Spur führt nach Deutschland

Die Erkenntnisse sollen am Montagabend in der BBC-Sendung "Crimewatch" vorgelegt werden. Das "Crimewatch"-Programm soll in dieser Woche auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" ausgestrahlt werden sowie im niederländischen Fernsehen.

In der Sendung sollen Phantombilder zweier Männer gezeigt werden, die offenbar Deutsch sprachen und denen bislang kaum Bedeutung in dem Fall beigemessen wurde. Die "Bild am Sonntag" zitierte die Eltern McCann mit den Worten: "Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen. Jetzt gibt es neue Informationen, neue Hoffnung."

Alles neu analysiert

Scotland-Yard-Chefermittler Andy Redwood sagte: "Wir haben bei Null angefangen und alles neu analysiert, ohne das Vorhergegangene zu akzeptieren." Die Arbeit seines Teams habe neues Licht auf bisherige Erkenntnisse geworfen. Er hoffe, dass der TV-Appell zu "Informationen führen wird, die unsere Ermittlungen weiterbringen."

Nach Informationen der "Sunday Times" könnte Maddie nach einem Einbruch in das Ferien-Apartment der McCanns entführt worden sein. Ihre Eltern, die Ärzte Kate und Gerry McCann, hatten die damals fast Vierjährige und ihre jüngeren Geschwister während eines Abendessens in der Wohnung zurückgelassen.

Nach Berichten vom Sonntag will die Polizei in einer 25-minütigen detaillierten Rekonstruktion neue Phantombilder von möglichen Verdächtigen ausstrahlen, die sich zur Zeit des Verschwindens von Maddie in der Ferienanlage Praia da Luz an der Algarve-Küste aufgehalten haben könnten. Scotland Yard hatte zuvor mitgeteilt, man wolle die Telefondaten sämtlicher Menschen auswerten, die sich damals in dem Feriendorf aufgehalten hätten.

"Ich kann das nicht bestätigen"

"Ich kann das nicht bestätigen. Das ist nicht wahr", sagte eine Sprecherin der Greater Manchester Police (GMP). Zuvor hatte auch Scotland Yard in London auf Anfrage erklärt, man könne keine Festnahme bestätigen. Die Boulevard-Zeitung "Sunday Mirror" hatte von der Festnahme eines Briten berichtet.

Demnach soll sich der Mann einem Rechtsanwalt in Manchester offenbart haben. Er will das seit Mai 2007 verschwundene Mädchen noch vor wenigen Wochen lebend auf einer Mittelmeerinsel gesehen haben. Maddie sei ihm "vorgestellt" worden. Dass der Anwalt seine Reputation riskiert habe, indem er zur Polizei ging und eine Aussage machte, spreche für seine Glaubwürdigkeit. Der Festgenommene sei laut "Mirror" am 17. August Gast bei einer Party im Haus des Anwalts am gewesen.

Cameron für neue Untersuchungen

Der Anwalt sprach auch selbst mit dem "Mirror", wollte aber keine näheren Angaben zu dem Fall machen oder den Namen des Verdächtigen nennen, um Maddies Leben nicht zu gefährden: "Ich kann es nicht riskieren, die Suche nach Madeleine zu gefährden. Wenn sie lebt und jetzt wieder verschwinden würde, könnte ich mir das nie verzeihen."

Die portugiesische Polizei hatte ihre Ermittlungen 2008 eingestellt. Scotland Yard hatte den Fall im Jahr 2011 in die Hand genommen, nachdem sich der britische Premierminister David Cameron persönlich dafür eingesetzt hatte. Im Juli hatte die Londoner Polizei bekanntgegeben, es hätten sich bei den Untersuchungen 41 "Personen von Interesse" herausgebildet, darunter 15 Briten. In 31 Fällen seien Polizeikräfte im Ausland, überwiegend in Europa, um Mithilfe gebeten worden.

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