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Deutsche Polizeiautos heulen bald mit US-Sirenen: Schluss mit Tatütata


Kriminalität
Deutsche Polizeiautos heulen bald mit US-Sirenen

Von dpa
Aktualisiert am 04.08.2013Lesedauer: 2 Min.
Deutsche Polizei, US-amerikanische PolizeiVergrößern des Bildes
Im Vergleich: deutsche Polizei im klassischen Blaulicht-Look, die amerikanischen Kollegen mit rotem Blinklicht (Quelle: Thinkstock by Getty-Images, dpa)
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Hat das gute alte Tatütata bald ausgedient? Viele Autofahrer müssen sich auf deutschen Straßen auf Polizeiautos mit neuen Signaltönen nach US-Vorbild und rote Lichteffekte gefasst machen.

Vorerst sechs der 16 Bundesländer wollen die Zusatztechnik ergänzend zum bekannten Blaulicht einführen. Das ergab eine Umfrage bei Landeministerien und Polizeibehörden. Neben Vorreiter Hessen, wo die neuen Signale bereits eingesetzt werden, planen dies Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin. Fünf Länder wollen eine Einführung prüfen, fünf weitere sehen vorerst keinen Grund dazu.

Die Einführung der Zusatztechnik ist mit einer seit 1. August geltenden bundesweiten Rechtsgrundlage möglich. Ob sie davon Gebrauch machen, entscheiden die für die Polizei zuständigen Länder aber selbst.

Rotes Blinklicht nach vorne

Die neuen Signale sollen für mehr Aufmerksamkeit sorgen und das Anhalten vorausfahrender Autos für Polizisten erleichtern. Zulässig sind an Streifenwagen nunmehr auch nach vorn gerichtete Leuchten für rotes Blinklicht. Der heulende Sirenenton - ähnlich wie von US-Polizeiautos bekannt - darf nur zusammen mit dem roten Blinklicht für solche Anhaltemanöver aktiviert werden.

In Baden-Württemberg sind schon alle Streifenwagen mit der neuen Technik ausgestattet. Sie müssten nur noch freigeschaltet werden, heißt es im Stuttgarter Innenministerium. Derzeit laufen dafür noch Vorbereitungen. In Schleswig-Holstein werden im letzten Quartal dieses Jahres die ersten 20 neuen Wagen mit der Ausstattung für die Autobahnpolizei erwartet.

Zum Stoppen nicht mehr überholen

Der Vorteil sei, dass die Streifenwagen Autos dann nicht mehr überholen müssten, um sie zum Stoppen zu bringen. "Dieses neue Signal bedeutet: Anhalten, Polizei", sagt Landespolizeiamts-Sprecher Lothar Gahrmann.

In Nordrhein-Westfalen sehen die Behörden dagegen keinen Grund zum Nachrüsten. Die Polizei habe genügend Möglichkeiten vom Blaulicht bis zu Lichthupe und Martinshorn, um auf sich aufmerksam zu machen, sagt eine Sprecherin des Innenministeriums.

Keine Zusatztechnik anschaffen will auch Mecklenburg-Vorpommern. "Das Geld, das dafür aufgewendet werden müsste, kann für die Sicherheit der Polizei besser ausgegeben werden", hieß es im Innenministerium. Manche Länder wie Bremen würden das Thema prüfen, falls die Innenministerkonferenz der Länder eine bundesweite Einführung beschließen sollte.

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