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Etan Patz: Mann gesteht Mord am "Milchtüten-Jungen"


Kriminalität
"Milchtüten-Junge" Etan ist tot - Mann gesteht Mord

Von afp, dpa
Aktualisiert am 25.05.2012Lesedauer: 2 Min.
Der mutmaßliche Mörder des kleinen Etan Patz hat der Polizei die Tat gestandenVergrößern des Bildes
Der mutmaßliche Mörder des kleinen Etan Patz hat der Polizei die Tat gestanden (Quelle: Reuters-bilder)
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33 Jahre nach dem spurlosen Verschwinden des sechsjährigen Etan Patz in Manhattan steht die New Yorker Polizei vor dem Durchbruch: Polizeichef Raymond Kelly gab am Abend die Verhaftung eines 51-jährigen Mannes bekannt. "Er hat zugegeben, Etan vor 33 Jahren im Keller eines Geschäftes erwürgt zu haben", sagte Kelly bei einer Pressekonferenz. Das Motiv ist noch unklar.

"Ich habe etwas Schlimmes getan und in New York ein Kind umgebracht", soll der Mann in den Jahren nach Etans Verschwinden Familienmitgliedern erzählt haben. Laut Kelly führte der Mann nach seinem Geständnis die Polizei an den Tatort, in dem sich mittlerweile ein Brillengeschäft befindet.

Leiche in den Müll geworfen

Der 51-Jährige habe den Beamten beschrieben, wie er den Jungen von der Haltestelle des Schulbusses mit dem Versprechen auf eine Limonade weggelockt habe. Im Keller habe er den Sechsjährigen erwürgt und die Leiche in einem Plastiksack in den Müll geworfen, erläuterte Kelly die Aussage des Mannes. Möglicherweise sei die Leiche von der Müllabfuhr mitgenommen worden.

Der damals 19-Jährige soll damals in einem Laden in der Nachbarschaft der Familie Patz gearbeitet haben und sei kurz nach der Vermisstenmeldung des kleinen Etan nach Camden im US-Staat New Jersey gezogen. Dort war er am Mittwoch verhaftet worden.

Die Eltern Etans, die noch heute in derselben Wohnung in Soho wohnen, seien von der Polizei informiert worden. Kelly bezeichnete es als "sehr unwahrscheinlich", dass Teile der Leiche jemals gefunden würden.

Der aus Puerto Rico stammende Verdächtige ist Vater einer Tochter im Teenageralter und nicht vorbestraft, sagte der Polizeichef. Das Motiv des Verdächtigen blieb im Dunkeln. "Er war reumütig. Und nach Auffassung der Ermittler verspürte er ein Gefühl der Erleichterung", sagte Kelly. "Wir glauben, dass er für das Verbrechen verantwortlich ist."

Allerdings steigt mit der großen öffentlichen Betroffenheit über den Fall auch die Gefahr möglicher falscher Hinweise. Vor allem an jedem Jahrestag von Etans Verschwinden waren die Ermittler in der Vergangenheit oft mit Falschinformationen konfrontiert.

Aber diesmal scheint alles anders zu sein. Es gebe glaubhafte Gründe zur Annahme, dass die Version des Verdächtigen wahr sei, da er im Polizeiverhör spezifische Angabe gemacht habe, sagte Kelly.

Kind war spurlos verschwunden

Etan, ein blonder Junge mit gewinnendem Lächeln, hatte am 25. Mai 1979 den Fußweg von seiner Wohnung zum Schulbus erstmals allein zurücklegen dürfen. Er kam nie an der Haltestelle an. Sein Fall galt vielen Eltern in den USA als Warnung, ihre Kinder nicht allein auf die Straße zu lassen.

Mit großer Anteilnahme verfolgten die Menschen in den USA und anderen Ländern die Suche nach dem Jungen. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan erklärte 1983 den 25. Mai zum nationalen Gedenktag für verschwundene Kinder.

Etan war das erste vermisste Kind, dessen Foto auf Milchtüten gedruckt wurde, um Hinweise auf seinen Verbleib zu erhalten. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos, 2001 erklärte ein Richter in New York Etan schließlich für tot.

Im April hatte die New Yorker Polizei überraschend neue Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Sie stellte jedoch die Suche nach Knochen oder anderen Spuren in einem Keller in Soho wieder ein, ohne dass etwas über etwaige neue Erkenntnisse bekannt wurde.

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