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Kriminalstatistik: Gewalttaten in Deutschland laut PKS auf Höchststand


Berichte über Kriminalstatistik
Deutlicher Anstieg bei Gewalttaten – und mehr jüngere Täter

Von t-online
Aktualisiert am 08.04.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240327-935-53561Vergrößern des BildesPolizisten nehmen einen Mann fest: Die Gewaltkriminalität in Deutschland erreicht einen Höchststand seit 15 Jahren. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa)

Die offizielle Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 wird am Dienstag veröffentlicht. Doch einige Zahlen sind bereits an Medien durchgesickert.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik führt alle von der Polizei registrierten Straftaten auf. Die reinen Zahlen werden ohne Wertung veröffentlicht, sind aber die einzigen regelmäßig verfügbaren Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung in Deutschland und werden deshalb jedes Jahr berichtet.

Zahl der Straftaten und der Gewalttaten steigt

Bisher ist aus der Kriminalstatistik bekannt, dass die Zahl der von der Polizei registrierten Straftaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen ist. Insgesamt verzeichnet die Statistik gut 5,9 Millionen Straftaten, das ist ein Plus von 5,5 Prozent.

Die Zahl der Tatverdächtigen sei um 7,6 Prozent auf knapp 2,25 Millionen gestiegen. Insbesondere die Zahl der Tatverdächtigen ohne deutschen Pass sei um 17,8 Prozent angestiegen. Die Unterscheidung von Menschen mit und ohne deutschen Pass ist die einzige, die die Statistik aufführt.

Von den von Zuwanderern begangenen Taten gebe es einen Anstieg von 29,8 Prozent, berichtet die "Welt", und meint damit "Asylbewerber, Flüchtlinge und illegal Eingereiste" – die anderen seien etwa "reisende Täter".

Straftaten, die mit deutschem Pass nicht begangen werden können, sind 2023 deutlich angestiegen: Bei der "unerlaubten Einreise" sei es ein Anstieg von 40,4 Prozent (93.158 Fälle), beim "unerlaubten Aufenthalt" sei es ein Plus von 28,6 Prozent (187.059 Fälle).

Mehr Gewalttaten

Auch mehr Gewaltverbrechen wurden 2023 angezeigt: 214.099 Fälle werden hier genannt, 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist ein Höchststand der Gewaltkriminalität seit 15 Jahren. Besonders stark sei die Zunahme bei der "gefährlichen bis schweren Körperverletzung" – ein Anstieg um 6,8 Prozent auf 154.541 Fälle.

Die Aufklärungsquote aller erfassten Straftaten betrug 58,4 Prozent. Angaben darüber, wie viele der in der Statistik aufgeführten Tatverdächtigen später tatsächlich als Täter verurteilt wurden, liegen wie jedes Jahr nicht vor.

Jüngere Täter

Darüber hinaus berichtet die "Bild"-Zeitung, die Zahl der Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren, die verdächtig sind, eine Straftat verübt zu haben, sei um 12 Prozent gestiegen, auf 104.233 Fälle. Davon hätten 39.752 der tatverdächtigen Kinder keinen deutschen Pass.

Bei den Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren gab es 207.149 Tatverdächtige, ein Anstieg von 9,5 Prozent gegenüber 2022. Hier sind es 69.733 jugendliche Tatverdächtige ohne deutschen Pass und 137.416 mit deutschem Pass.

Die offizielle Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 wird am Dienstag um 11 Uhr in der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. Dann werden Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Vorsitzender der Innenministerkonferenz Michael Stübgen und BKA-Präsident Holger Münch ihre Sicht auf die Zahlen darlegen.

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