Super-Taifun "Neoguri" steuert auf Japan zu

Der stärkste Taifun des Jahres nimmt Kurs auf Japan: Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 250 Kilometern in der Stunde bewegt sich "Neoguri" über dem Meer. Am Dienstagmorgen soll er dann auf Land treffen. "Dabei erwarten wir in Teilen des Landes die stärksten Regenfälle seit mehr als 50 Jahren", sagte Andreas Neuen von MeteoGroup im Gespräch mit t-online.de.

"Neoguri" ist der erste Sturm des Jahres, der von den Behörden als "Super-Taifun" eingestuft wurde. Es werden demnach Windgeschwindigkeiten von über 241 km/h erwartet.

Die Bewohner müssten sich auf starke Regenfälle, Orkanböen und hohen Wellengang einstellen. Die rund 80.000 Bewohner der Stadt Amakusa in der Nähe von Nagasaki auf der südlichen Insel Kyushu wurden bereits aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Als erstes wird es jedoch die Inselgruppe Okinawa treffen. Auch die Insel Honshu mit der Hauptstadt Tokio könnte betroffen sein - allerdings schwächt sich der Sturm bis dahin deutlich ab.

Auch aus dem All war in den letzten Tagen bereits zu sehen, wie sich "Neoguri" über dem Meer zusammenbraute. Astronaut Reid Wiseman twitterte dieses Foto:

Überschwemmungen und starker Wind

"Es können mehrere 100 Liter pro Quadratmeter in nur zwei bis drei Tagen fallen", sagte Neuen. "Dann wird es definitiv Überschwemmungen geben, aber auch Zerstörung durch den starken Wind."

Während "Neoguri" über dem Meer noch mit Böen deutlich über 200 km/h tobt, schwächt er sich nach und nach ab, je näher er dem Land kommt. Die ersten kleinen Inseln könnte er Wagner zufolge mit Spitzengeschwindigkeiten von rund 180 km/h erwischen. In den Folgetagen wird er vermutlich weiter heruntergestuft auf Kategorie 2 (154 bis 177 km/h) und dann Kategorie 1 (119 bis 153 km/h). Auch diese Geschwindigkeiten können jedoch Unheil anrichten.