Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Evakuierung als letzte Maßnahme Hochwasserschutzdamm gebrochen: Orte von Wassermassen bedroht
Dauerregen und Überschwemmungen haben in Slowenien großen Schaden angerichtet. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.
In Slowenien gibt es weiter keine Entwarnung: Tagelanger Regen hatte Flüsse über die Ufer treten lassen und den Boden aufgeweicht. Nun erhöhe die ausgeprägte Bodenfeuchtigkeit die Gefahr von Erdrutschen, so der Geologische Dienst Sloweniens.
Bei Koroska Bela und entlang des Flusses Meza nahe der Grenze zu Österreich wurden rund 110 Menschen in Sicherheit gebracht. Zuvor hatte es in der Gegend viele Erdrutsche gegeben.
In der Ortschaft Dolnja Bistrica im Nordosten des Landes war am Samstagnachmittag ein Hochwasserschutzdamm gebrochen. Einsatzkräfte konnten das Wasser zunächst auf anliegende Felder umleiten, doch am Abend wurden die Wassermassen zu stark und der Ort evakuiert.
Videotranskript lesen
Dauerregen und Überschwemmungen in Slowenien große Schäden angerichtet.
Im Osten des Landes brach am Samstag ein Damm zum Schutz vor Hochwasser am Fluss Mur.
Ein Anwohner des nahe liegenden Dorfes filmte kurz darauf, wie sich die Wassermassen ihren Weg bahnten.
Einsatzkräfte leiteten nach Angaben slowenischer Medien das Wasser zunächst auf Felder um. Am Abend aber reichten die Maßnahmen nicht mehr aus: Rund 500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Der Kommandant des Katastrophenschutzes wies auf die Gefahr hin, dass der Damm komplett zusammenbrechen könnte. Die Flutwelle könne dann neun oder zehn Dörfer erfassen.
Unterdessen dauerten in anderen Landesteilen Sloweniens die Rettungs- und Aufräumarbeiten an. Mehrere Dörfer waren seit Freitag von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bewohner wurden teils per Hubschrauber mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgt, teils versuchten Soldaten, zu Fuß in diese Orte zu gelangen.
Seit Tagen hatte es in Slowenien heftig geregnet. Radarbilder zeigen teils heftigen Niederschlag, hier in Rot dargestellt.
Nach Angaben des slowenischen Ministerpräsidenten Robert Golob sind zwei Drittel des Landes vom Hochwasser betroffen. Es seien die größten Schäden einer Naturkatastrophe seit mehr als drei Jahrzehnten im Adria-Land.
Ein Anwohner filmte die Szenen kurz nach dem teilweisen Zusammenbruch des Damms. Diese Bilder und wie sich die Situation in anderen Teilen des Landes darstellt, sehen Sie hier oder im Video oben.
- twitter.com: Videos der slowenischen Armee
- facebook.com: Videos eines Anwohners in Dolnja Bistrica
- n1info.si: "Zaradi popuščanja nasipa ob Muri evakuacija okoli 500 ljudi" (Berichterstattung des slowenischen Nachrichtensenders N1)
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa