Acht Stunden vor geplanter Exekution Texas stoppt Hinrichtung von Geisteskrankem
Rund acht Stunden vor der Hinrichtung eines mutmaßlich Geisteskranken hat ein Berufungsgericht in Texas die Exekution vorerst gestoppt. Es müssten zuvor noch "komplexe rechtliche Fragen geklärt werden", hieß es in einer kurzen Begründung.
Die Exekution von Scott Panetti war für den Abend im Staatsgefängnis von Huntsville geplant gewesen. Seine Anwälte hatten argumentiert, dass er wegen seiner Geisteskrankheit nicht hingerichtet werden dürfe. Sie forderten eine Aufschiebung, damit er neuen Tests unterzogen werden könne.
Laut Verteidigung sei Panetti geistig schwer gestört. Der heute 56-Jährige habe schon als Teenager Zeichen von Psychosen aufgewiesen und Schizophrenie entwickelt. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, Panetti täusche seine Krankheit nur vor.
Jesus und den Papst als Zeugen aufgerufen
Panetti war für den Mord an seinen Schwiegereltern im Jahr 1995 zum Tode verurteilt worden. Die Tat ereignete sich drei Jahre zuvor. In dem Prozess hatte sich Panetti selbst verteidigt. Er war im Cowboy-Kostüm mit Riesenhut vor Gericht erschienen und wollte Präsident John F. Kennedy, den Papst und Jesus Christus als Zeugen vorladen.
Er wurde dennoch schuldig gesprochen, seine Schwiegereltern mit einem Jagdgewehr erschossen zu haben - vor den Augen seiner Frau und seiner dreijährigen Tochter.
Die Verteidigung hatte auch beim Obersten Gerichtshof der USA Berufung eingereicht. Der Supreme Court hatte in einem früheren Urteil entschieden, dass geisteskranke Gefangene nicht exekutiert werden dürften, wenn sie nicht in der Lage sind zu verstehen, warum sie bestraft werden.