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Entschärfung von Weltkriegsbombe in Berlin: Die wichtigsten Infos


Verkehrschaos, Zugausfälle, Massen-Evakuierung
500-Kilo-Bombe legt Berlin-Mitte lahm

Von afp, dpa, rok, dru

Aktualisiert am 20.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Sperrkreis für die Entschärfung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.Vergrößern des Bildes
Sperrkreis für die Entschärfung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. (Quelle: t-online)

Der Hauptstadt droht am Freitag ein Verkehrskollaps. Bei Bauarbeiten wurde ein 500-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Rund um den Berliner Hauptbahnhof muss geräumt werden.

Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe im Zentrum Berlins wird am Freitag für erhebliche Probleme sorgen. Nach Angaben der Polizei vom Mittwoch müssen für die Aktion in der Nähe des Hauptbahnhofs Straßen und Gebäude im Umkreis von 800 Metern geräumt werden, darunter Krankenhäuser, Bundesministerien und Senioreneinrichtungen. Auch der Hauptbahnhof ist betroffen. t-online.de berichtet am Freitag im Liveblog über die Ereignisse.

Die alte 500-Kilo-Fliegerbombe war bei Bauarbeiten nördlich des Hauptbahnhofs entdeckt worden. Der umliegende Bereich wird für die Entschärfung nach jetzigem Stand ab 9 Uhr am Freitag geräumt. Eine unmittelbare Gefahr gehe von dem Sprengkörper nicht aus, hieß es. Dessen Zustand sei derzeit "sicher."

Entschärfung soll um 11.30 Uhr beginnen

Die Polizei hat die Entschärfung der Bombe für 11.30 Uhr terminiert. "Es kann aber auch 12 Uhr werden. Das kommt darauf an, wie schnell die Evakuierung beendet ist", sagte eine Sprecherin. Wie lange die Entschärfung dauern werde, sei abhängig von der Art der Bombe und lasse sich vorab nicht sagen.

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Hauptbahnhof wird zeitweise gesperrt

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, befindet sich der Hauptbahnhof komplett in der Evakuierungszone. Ab Freitag um 10 Uhr durchqueren Züge des Regional- und Fernverkehrs diesen nur noch ohne Halt. Das Gebäude wird komplett geräumt. Ab 11.30 Uhr wird der Verkehr dann ganz eingestellt. Es werde deshalb zu "Umleitungen und Unterbrechungen" kommen.

Bahnreisende finden Hinweise unter www.bahn.de/aktuell.

Nahverkehr mit massiven Einschränkungen

Während der Entschärfung wird der Verkehr auf der S-Bahn-Strecke zwischen Ost und West zeitweise komplett eingestellt. Züge aus westlicher Richtung enden dann am S-Bahnhof Tiergarten, Züge aus östlicher Richtung am Bahnhof Friedrichstraße. Die U-Bahn-Linie U55 fährt gar nicht. Soweit die Straßensperrungen es zulassen, wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Passagiere sind aufgefordert, andere Linien zu nutzen. Die Sperrung wird voraussichtlich bis 14 Uhr gelten – je nach Verlauf der Entschärfung.

Aktuelle Informationen der S-Bahn unter www.s-bahn-berlin.de/aktuell oder telefonisch unter 030/297-43333.

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Daneben wird es Unterbrechungen auf zahlreichen Bus- und Straßenbahnlinien geben. In den Mittagsstunden kommt zudem eine Demonstration auf der Straße Unter den Linden, nicht weit vom Sperrbereich, hinzu. Dort muss mit weiteren Behinderungen gerechnet werden. Bis Donnerstag hatten die Verkehrsbetriebe in Berlin ihre Planungen für den Freitag noch nicht komplett abgeschlossen. Sie kündigten an, auch kurzfristig auf die Entwicklungen reagieren zu wollen.

Entwarnung im Flugverkehr

Die befürchteten Einschränkungen für Flugreisende in Tegel sind vom Tisch. "In Abstimmung mit der Deutschen Flugsicherung haben wir ein Verfahren vereinbart, um morgen auch während der Bombenentschärfung wie geplant fliegen zu können", sagte ein Flughafensprecher am Donnerstag.

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Zahlreiche Straßen gesperrt

Rund um den Hauptbahnhof wird es weiträumige Straßensperrungen geben. Unter anderem betroffen ist die Bundesstraße 96. Die Polizei rechnet mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Bundesnachrichtendienst, Seniorenheime und Gericht betroffen

Nach Angaben der Polizei und anderer Behörden befinden sich in der Sperrzone unter anderem der Bundesnachrichtendienst, das Bundeswehrkrankenhaus, das Bundeswirtschaftsministerium, die Botschaften Indonesiens und Usbekistans sowie Seniorenheime. Ob die Gebäude komplett geräumt werden, war zuletzt noch offen. Das Museum für Gegenwartskunst im Hamburger Bahnhof und das Sozialgericht bleiben geschlossen, zahlreiche Verhandlungen werden abgesagt.

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Charité muss nur teilweise geräumt werden

Das Berliner Universitätsklinikum Charité teilte am Mittwoch mit, dass es in geringerem Ausmaß von der Evakuierung erfasst sein werde. Betroffen seien das Medizinhistorische Museum, Teile der Verwaltung, einige ambulante Bereiche und etwa 40 stationäre Betten. Für das große Hauptbettenhaus gelte das jedoch nicht. Das Berliner Sozialgericht erklärte, es werde am Freitag schließen. 21 Verhandlungen seien abgesagt worden.

Unterkünfte für Betroffene eingerichtet

Insgesamt müssen etwa 10.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die Stadt hat für den Freitag zwei Sammelstellen für Betroffene in Schulen eingerichtet, die eine Unterkunft benötigen.

Hinweise der Polizei

Die Polizei bat Betroffene, folgende Hinweise zu beachten:
- Folgen Sie den Anweisungen der Polizei und Ordnungsdienste
- Lassen Sie Ihre Haustiere in der Wohnung
- Umfahren Sie den Bereich weiträumig
- Wenn möglich, verschieben Sie Ihre Arbeitszeit
- Wenn möglich, besuchen Sie Freunde oder Bekannte

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Verwendete Quellen
  • AFP, dpa
  • Eigene Recherchen
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