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Drei Geschwister ertrinken in Löschteich in Neukirchen in Hessen


Elfjähriger findet toten Bruder
Drei Geschwister ertrinken in Löschteich

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 19.06.2016Lesedauer: 2 Min.
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In diesem Löschteich passierte das Unglück. (Quelle: dpa-bilder)
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Tragisches Unglück in Nordhessen: Im Kurort Neukirchen sind drei Geschwister im Alter von fünf, acht und neun Jahren in einem Teich ertrunken.

Den Angaben zufolge hatte der elf Jahre alte Bruder seine Geschwister am Samstagabend gesucht und den Fünfjährigen im Wasser entdeckt. Daraufhin alarmierte er Menschen aus der Nachbarschaft.

Laut Polizeibericht holten die herbeigerufenen Anwohner den bewusstlosen Fünfjährigen aus dem frei zugänglichen Teich.

Weitere Geschwister tot geborgen

Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Dann wurde klar, dass zwei weitere Kinder der Familie vermisst wurden. Taucher konnten das achtjährige Mädchen und ihren neun Jahre alten Bruder nur noch tot aus dem Wasser bergen.

Polizei, Feuerwehr und Freiwillige hatten in der Dämmerung mehr als eine Stunde lang nach den beiden Kindern gesucht. Die Ermittler sprachen von einem Unglück und schlossen Fremdverschulden aus. An dem Teich steht ein Warnschild mit der Aufschrift: "Teichanlage. Betreten auf eigene Gefahr. Eltern haften für ihre Kinder."

Nach Angaben der "Bild"-Zeitung wurde am Teich ein Kescher gefunden. Es werde vermutet, dass der Fünfjährige beim Fischen in das Wasser gefallen war.

Obduktion geplant

Der Löschteich liegt im Ortsteil Seigertshausen, in dem knapp 700 Einwohner leben. Bereits am Samstagabend begann die Polizei mit der Befragung erster Zeugen. Am Sonntag sollten weitere gehört und die Spurensuche intensiviert werden, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Eine Obduktion der Leichen sei für Montag angeordnet.

Wo sich die Eltern der Kinder zum Zeitpunkt des Unglücks befanden und ob sie womöglich ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, konnte ein Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Er äußerte sich auch nicht zu der Frage, ob die Kinder schwimmen konnten.

Die "Bild"-Zeitung berichtet, die Mutter habe in der Küche gekocht und die im Garten spielenden Kinder im Blick gehabt. Als sie sie plötzlich nicht mehr sah, bat sie den elfjährigen Sohn, nach den jüngeren Geschwistern zu suchen.

Familie wohnte seit einem Jahr im Ort

Bürgermeister Klemens Olbrich sagte, im Ort herrsche "große Betroffenheit". Noch nie sei so etwas an dem nicht eingezäunten Teich passiert. Die betroffene Familie ist laut Olbrich vor einem Jahr aus Saarbrücken nach Nordhessen gezogen. Laut Medienangaben handelt es sich um Kurden aus Syrien oder dem Irak. Die Kinder sind laut Polizei alle in Deutschland geboren.

Nach Angaben einer Augenzeugin half "das halbe Dorf" bei der Suche nach den Kindern mit. "Alle waren in heller Aufregung", sagte die Anwohnerin, die die Kinder persönlich kannte. "Das ganze Dorf steht unter Schock, die Stimmung ist eine Katastrophe." Um die betroffene Familie kümmerte sich ein Mitglied einer muslimischen Gemeinde aus der Gegend.




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