"Kultur der Gleichgültigkeit" Papst Franziskus prangert in Christmette Konsumgier an
Papst Franziskus hat an Heiligabend die traditionelle Christmette im Petersdom in Rom gefeiert - und dabei die moderne Konsumgesellschaft kritisiert. Er erinnerte daran, dass Jesus in einem Stall in großer Armut geboren worden sei. "Dieses Kind lehrt uns, was wirklich wesentlich ist in unserem Leben", sagte Franziskus.
"In einer Gesellschaft, die oft trunken ist von Konsum und Vergnügung, von Überfluss und Luxus, von Augenschein und Eigenliebe, ruft er uns zu einem nüchtern-besonnenen, das heißt einfachen, ausgewogenen und gradlinigen Verhalten auf, das fähig ist, das Wesentliche zu erfassen und zu leben", sagte der Papst.
In einer "Kultur der Gleichgültigkeit" solle der Lebensstil der Christen erfüllt sein von Erbarmen, Einfühlungsvermögen, Mitleid und Barmherzigkeit.
Nach christlichem Glauben ist mit der Geburt Jesu Gott Mensch geworden. Das Datum ist nicht bekannt, doch wird der Tag seit der Spätantike am 25. Dezember gefeiert.
2015 ist "Jubiläum der Barmherzigkeit"
Dieses Weihnachten fällt in ein außerordentliches Heiliges Jahr, das von Franziskus ausgerufene "Jubiläum der Barmherzigkeit". Am 8. Dezember hatte der Papst die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet und darüber hinaus dazu aufgerufen, in allen Kathedralen der Welt heilige Türen zu öffnen.
Wegen Terrorgefahr galten beim Zugang zum Petersdom verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Auf dem Petersplatz erstrahlte der 25 Meter hohe Weihnachtsbaum, den die bayerischen Gemeinden Hirschau, Schnaittenbach und Freudenberg gestiftet hatten. Daneben stand eine Krippe mit 24 lebensgroßen Figuren aus der norditalienischen Provinz Trient.
Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass der Papst 2016 mit dem Karlspreis ausgezeichnet wird. In einer Zeit, in der viele Menschen in Europa Orientierung suchten, sende er eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung aus, hatte das Karlspreisdirektorium in seiner Begründung mitgeteilt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag wird der Papst den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis - von dem zentralen Balkon des Petersdoms spenden.