Schweres Unglück in Taiwan Über 500 Verletzte nach Explosion in Freizeitpark
Bei einer Explosion in einem Freizeitpark in Taiwan sind mehr als 500 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien fast 200 Schwerverletzte, teilten die Behörden mit. Die meisten von ihnen erlitten großflächige Verbrennungen. Acht Menschen seien in Lebensgefahr.
Medienberichten zufolge wurden bei einigen bis zu 40 Prozent der Haut verbrannt. "Die nächsten 24 Stunden sind für viele Schwerverletzte entscheidend", sagte der Sprecher des Gesundheitsamtes.
Zu dem Unglück nahe der Hauptstadt Taipeh sei es gekommen, als über eine Menschenmenge gesprühtes Farbpulver explodierte, so die Behörden. Die Opfer sind vorwiegend junge Menschen.
Hitze und Licht als Auslöser?
Das farbige Pulver hatte sich plötzlich in einen Feuerball verwandelt, der durch die Menge raste. "Das kann durch die Hitze und das Licht auf der Bühne passiert sein", sagte ein Feuerwehrsprecher.
Entsetzte Partygäste rannten um ihr Leben, Zuschauer schütten verzweifelt ihre Wasserflaschen über den Brandwunden der Opfer aus.
Veranstalter festgenommen
"Zu Beginn habe ich gedacht, dass es Teil der Spezialeffekte der Show sei", berichtete ein Augenzeuge im Fernsehsender CTI über das Unglück. "Aber dann ist mir klar geworden, dass irgend etwas nicht stimmt. Die Menschen haben angefangen zu schreien und wegzurennen."
Die Polizei nahm den Veranstalter der Party sowie vier Mitarbeiter fest. Gegen sie werde wegen "Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit und Missachtung von Pflichten" ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Der Freizeitpark wurde bis auf weiteres geschlossen.
Insgesamt waren rund tausend Menschen zu der Party im Wasserpark Formosa Fun Coast am Rande von Taipeh gekommen. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, doch hatten Rettungswagen Mühe, zum Unglücksort vorzudringen.
Regierungschef Mao Chi-kuo berief sein Kabinett am Sonntagmorgen zu einer Krisensitzung ein. Anschließend erklärte er, der Einsatz von leicht entzündbarem Farbpulver bei Partys sei künftig verboten.