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Flugzeugabsturz Germanwings: Das geschah im Cockpit


Protokoll des Todes
Das geschah im Cockpit der verunglückten Germanwings-Maschine

Von t-online
06.05.2015Lesedauer: 3 Min.
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Keine 30 Sekunden, nachdem der Kapitän das Cockpit verlassen hatte, leitete Co-Pilot Andreas L. absichtlich den Sinkflug ein. Das haben Datenschreiberauswertungen der Germanwings-Maschine ergeben, die am 24. März in den französischen Alpen zerschellte. Ein Bericht der französischen Flugsicherheitsbehörde Bea beschreibt die Ereignisse, die den Tod von 150 Menschen besiegelten.

10 Uhr: Das Germanwings-Flugzeug startet den Flug 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf.

10:02:54 Uhr: Der Autopilot des Airbus A320 wird eingeschaltet.

10:12:15 Uhr: Der Türsummer für den Zugang zum Cockpit ertönt. Der Voice-Rekorder zeichnet Geräusche vom Öffnen und Schließen der Tür auf: Ein Flugbegleiter hat das Cockpit betreten. Er und die beiden Piloten unterhalten sich über den Aufenthalt in Barcelona.

10:15:53 Uhr: Der Flugbegleiter verlässt das Cockpit wieder. Der Kapitän und Co-Pilot diskutieren daraufhin, wie es zur Verspätung des Starts kommen konnte.

10:27:20 Uhr: Das Flugzeug erreicht die Höhe von 38.000 Fuß und geht in den Horizontalflug über. Die Besatzung steht in Kontakt zum Kontrollzentrum in Marseille.

10:30:00 Uhr: Der Kapitän bestätigt den geplanten und vom Fluglotsen angegebenen Flugverlauf mit den Worten "Direct IRMAR Merci Germanwings one eight Golf" - es ist der letzte Funkspruch, der von der Maschine ausgeht.

10:30:08 Uhr: Der Kapitän sagt dem Co-Piloten, dass er das Cockpit verlassen wird. Er bittet ihn, den Sprechfunk zu übernehmen. Co-Pilot Andreas L. bestätigt.

10:30:24 Uhr: Geräusche vom Öffnen und Schließen der Tür sind zu hören. Der Pilot hat das Cockpit verlassen - er wird es nicht mehr betreten.

10:30:53 Uhr: Die eingestellte Flughöhe ändert sich, der Autopilot wird umgestellt: Jetzt beginnt das Flugzeug zu sinken und die Drehzahl beider Triebwerke verringert sich.

10:33:12 Uhr: Die Betriebsart des Autopiloten wird erneut umgestellt. In der Folge erhöhen sich Geschwindigkeit und Sinkrate des Flugzeugs; diese variiert zunächst und liegt schließlich bei 3500 Fuß pro Minute.

10:33:35 Uhr: Die Geschwindigkeit wird innerhalb von 13 Sekunden sechsmal verändert, bis sie 302 Knoten erreicht. Das entspricht knapp 560 Stundenkilometer.

10:33:47 Uhr: Der Lotse fragt die Flugbesatzung nach der freigegebenen Flughöhe. Das Flugzeug befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Höhe von 30.000 Fuß und im Sinkflug. Der Co-Pilot antwortet nicht. Auch auf zwei weitere Versuche des Fluglotsen in den nächsten 30 Sekunden folgt keine Reaktion.

10:34:31 Uhr: Der Türsummer am Cockpit ertönt für eine Sekunde.

10:34:47 Uhr: Das Kontrollzentrum in Marseille versucht zweimal Kontakt mit der Flugbesatzung aufzunehmen - niemand antwortet. Die Flughöhe beträgt nun 25.100 Fuß. Der Sinkflug hält an.

10:35:03 Uhr: Die eingestellte Geschwindigkeit wird auf 350 Knoten erhöht. Die tatsächliche Fluggeschwindigkeit stabilisiert sich daraufhin bei etwa 639 km/h, während der Autopilot eingeschaltet bleibt.

Zwischen 10:35:04 und 10:39:27 Uhr: Vier Cockpit-Signale des Intercom-Telefons der Kabine - auch bekannt als Kabinenanruf - werden aufgezeichnet.

Zwischen 10:35:32 und 10:39:02 Uhr: Sechsmal ist ein Klopfen an der Cockpit-Tür zu hören.

Zwischen 10:37:11 und 10:40:48 Uhr: Immer wieder lassen sich dumpfe Stimmen vernehmen. Eine der sprechenden Personen bittet, die Tür zu öffnen - ohne Erfolg.

Zwischen 10:35:07 und 10:37:54 Uhr: Das Kontrollzentrum versucht weitere drei Male den Kontakt aufzunehmen. Wieder keine Antwort.

Zwischen 10:38:38 und 10:39:23 Uhr: Auch die französische Luftverteidigung versucht es dreimal vergeblich.

Zwischen 10:39:30 und 10:40:28 Uhr: Fünfmal ertönen heftige Schläge gegen die Tür des Cockpits.

10:40:56 Uhr: Das System löst eine sogenannte "Master Warning" aus, die den Rest des Flugs aktiv bleibt.

10:41:06 Uhr: Die Aufzeichnung des Voice-Rekorders stoppt. Das Flugzeug mit 150 Menschen an Bord ist abgestürzt.




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