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Ebola-Infektion in Europa: Patientin war mit Symptomen im Urlaub


Ebola-Infektion in Europa
Krankenschwester war tagelang mit Symptomen im Urlaub

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 07.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wird die infizierte Krankenschwester in eine Madrider Klinik gebrachtVergrößern des Bildes
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wird die infizierte Krankenschwester in eine Madrider Klinik gebracht (Quelle: ap-bilder)

Nach der ersten Ebola-Infektion innerhalb Europas werden erschreckende Details über den Fall bekannt: Wie der Deutschlandfunk berichtet, sei die Krankenschwester zuletzt im Urlaub gewesen und habe bereits seit fünf Tagen an Symptomen der meist tödlich verlaufenden Infektion gelitten. Doch erst am Sonntag schleppte sie sich in ein Krankenhaus. Mit wie vielen Menschen sie bis dahin Kontakt hatte, sei noch völlig unklar. Derzeit stehen Dutzende bekannte Kontaktpersonen der Frau unter Beobachtung.

Wie die spanische Gesundheitsministerin Ana Mato am Montagabend mitteilte, steckte sich die Krankenschwester bei einem Ebola-Patienten in einem Madrider Krankenhaus an. Zwei Bluttests seien positiv ausgefallen.

Wie die Frau sich infiziert habe, sei unklar, erklärte Mato. Derzeit werde der Gesundheitszustand von mehr als 30 Menschen überwacht. Spanische Gesundheitsbehörden schließen unterdessen weitere Ebola-Fälle nicht grundsätzlich aus. "Die Wahrscheinlichkeit von Infektionen ist gering, aber die existiert", sagte Fernando Simon, Chef der Notfallzentrale des Ministeriums, dem Radiosender Cadena Ser.

Pflegerin eines Ebola-Opfers

Nach Angaben des Generaldirektors der medizinischen Erstversorgung der Region Madrid, Antonio Alemany, betrat die Frau zweimal das Krankenzimmer des Ebola-Patienten. Einmal zur Pflege, ein anderes Mal gleich nach dem Tod des spanischen Geistlichen Manuel García Viejo, der sich in Sierra Leona mit Ebola infiziert hatte. Der 69-Jährige starb am 25. September in Madrid.

Die Erkrankte wurde in der Nacht zum Dienstag in das Krankenhaus gebracht, in dem auch García Viejo behandelt wurde. Eine Ansteckung bei dem ebenfalls behandelten Missionar Miguel Pajares wurde ausgeschlossen.

Obama: Fluggäste werden kontrolliert

US-Präsident Barack Obama rief andere Länder zu mehr Unterstützung zur Eindämmung von Ebola auf. Ohne konkrete Staaten zu nennen, sagte Obama, andere Länder seien nicht aggressiv genug gegen das Virus vorgegangen.

Um einen möglichen Ebola-Ausbruch in den USA zu verhindern, würden Fluggäste stärker kontrolliert, sagte Obama am Montag nach einem Treffen mit Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrats. Wie genau diese Kontrollen ablaufen sollen, sagte er nicht.

Die Gefahr eines umfassenden Ausbruchs der Epidemie in den USA sei aber "extrem gering". In den USA war vor rund einer Woche bei einem Mann aus Liberia Ebola diagnostiziert worden. Es war die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie.

Als nunmehr fünfter Amerikaner, der sich in Westafrika mit Ebola infizierte und in die Heimat gebracht wurde, traf am Montag ein Kameramann des Senders NBC in Omaha (US-Staat Nebraska) ein. Der 33-Jährige wird in der Isolierstation des Nebraska Medical Center behandelt. Der Freiberufler war NBC zufolge für Dreharbeiten in der liberischen Hauptstadt Monrovia engagiert worden.

Medikamente aufgebraucht?

Der Ebola-Patient in den USA wird ab sofort mit einem experimentellen Medikament behandelt. Der Mann bekomme das von der US-Firma Chimerix entwickelte Präparat "brincidofovir", das derzeit noch getestet werde, hieß es aus dem Krankenhaus in Dallas.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte jedoch mitgeteilt, dass der Mann nicht wie andere Patienten in den USA zuvor mit dem experimentellen Medikament "ZMapp" behandelt werde, weil es aufgebraucht sei.

Der Mann aus Liberia schwebt nach Angaben des Krankenhauses weiter in Lebensgefahr, sein Zustand sei aber stabil. Bei ihm war vor rund einer Woche Ebola diagnostiziert worden. Es handelt sich dabei um die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie.

Immer mehr Tote in Afrika

In den drei am härtesten von Ebola betroffenen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone fallen trotz verbesserter Hilfsmaßnahmen immer noch täglich Menschen Ebola zum Opfer. Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Montag mitteilte, steckte sich in Sierra Leone auch eine norwegische Mitarbeiterin an.

Die Frau sollte zur Behandlung in das Osloer Universitätsklinikum geflogen werden. Insgesamt sind bei der WHO inzwischen mehr als 3400 Tote in den drei Ländern erfasst, mit über 2000 die weitaus meisten davon in Liberia.

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