Panorama Meisner: Benedikt XVI. ist nur noch "eine halbe Portion"
Der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner hat sich in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur KNA geschockt über den Gesundheitszustand des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. gezeigt.
Wie auf "domradio.de" nachzulesen ist, hatte Meisner Benedikt am 18. März, also am Abend vor der Einführung des neuen Papstes Franziskus in Castel Gandolfo, der päpstlichen Sommerresidenz besucht.
"Da bin ich erschrocken, wie schmal er geworden ist", sagte Meisner, "So eine halbe Portion." Der Kardinal gab an erst gar nicht mit dem Rücktritt Benedikts einverstanden gewesen zu sein.
Geistig ganz fit
"Aber als ich ihn so sah, da sind meine Vorbehalte weggeschmolzen." Geistig sei der Ex-Papst allerdings ganz fit, "ganz der alte", bekräftigte der Kölner Kardinal.
Meisner fügte hinzu, dass er seine Meinung zum Rücktritt vom Papstamt geändert habe. "Bis zum Tod - das habe ich nicht nur in Bezug auf Ehen so gesehen, sondern auch auf das Papstamt."
"Nicht mehr viel länger bei uns"
Aber die heutige Medizin erlaube es, dass ein Mensch trotz Krankheit und Altersschwäche lange lebt. Meisner erinnerte an den früheren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, der schon seit Jahren im Wachkoma ist. "Für das Papstamt wäre eine solche Situation nicht tragbar."
Der schlechte Gesundheitszustand Josef Ratzingers ist offenbar auch anderen Menschen aufgefallen. Wie die "Daily Mail" berichtet, sagte Paloma Gomez Borrero, eine erfahrene Vatikan-Korrespondentin aus Spanien, dass der Papst in der letzten Zeit einen enormen körperlichen Verfall gezeigt habe. "Wir werden ihn nicht mehr für sehr viel länger bei uns haben," meinte sie.
Papst Benedikt XVI hatte am 28. Februar sein Amt niedergelegt - weil er sich für das Amt nicht mehr fit genug gefühlt hatte.
