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Ostsee-Tunnel soll Deutschland mit Schweden verbinden


Panorama
Tunnel soll Deutschland mit Schweden verbinden

Von t-online
Aktualisiert am 10.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Ein Tunnel unter der Ostsee soll Deutschland mit Schweden verbindenVergrößern des Bildes
Ein Tunnel unter der Ostsee soll Deutschland mit Schweden verbinden (Quelle: Stepmap)

Die Norweger wollen angeblich einen fast hundert Kilometer langen Tunnel unter der Ostsee schaffen. Das Bauwerk solle Stralsund mit dem schwedischen Malmö verbinden, berichtet die "Ostsee-Zeitung" in ihrer Internetausgabe. Der Tunnel wäre der längste der Welt.

Ziel sei es, Skandinavien durch eine neue Schnellbahnstrecke über Berlin, Prag und Wien mit der Adria zu verbinden, schreibt das Blatt. Sollte der Giga-Tunnel tatsächlich gebaut werden, könnte eine Fahrt von Berlin bis Oslo nur noch rund vier bis fünf Stunden dauern. Bislang sind es mehr als 20 Stunden.

Die norwegische Regierung wolle gemeinsam mit Unternehmen mindestens 20 Milliarden Euro in das Bauprojekt investieren, schreibt die "Ostsee-Zeitung". "Der Bedarf ist da. Das Geld steht bereit", zitiert die Zeitung Knut Halvorsen, Geschäftsführer der norwegischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Oslo Teknopol. "Und erste Analysen haben ergeben, dass eine Schnellbahntrasse von Norwegen über Schweden nach Deutschland profitabel wäre."

Als Termin für einen möglichen Baubeginn sei 2025 im Gespräch. Nach Angaben des Rostocker CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg solle sich der Bundestag bereits im November mit dem Projekt beschäftigen, schreibt die "Ostsee-Zeitung". Der SPD-Landesverkehrsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Volker Schlotmann, habe sich bereits positiv über das Vorhaben geäußert, ebenso wie der Landesfraktionschef der Grünen, Jürgen Suhr.

Tunnel würde der längste der Welt

Der Tunnel soll genau 97 Kilometer lang werden. Bislang hält der Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien mit 49,9 Kilometern den Rekord für die längste unter dem Meer geschaffene Strecke. Nur der Seikan-Tunnel auf der japanischen Insel Hokkaido-Honshu ist länger: Dieser Eisenbahntunnel, der in Teilen auch unter dem Meer verläuft, misst fast 54 Kilometer. Den Spitzenplatz übernimmt voraussichtlich 2015 der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz. Nach seiner Fertigstellung hat er eine Länge von 57 Kilometern.

Auch die Dänen planen eine Tunnelverbindung

Erst im Februar hatte das dänische Parlament dafür gestimmt, einen rund 18 Kilometer langen Tunnel zwischen Hamburg und Kopenhagen bauen zu lassen. In diesem sollen Bahnen und Autos fahren. Der Bau des Tunnels soll 2014 beginnen, die Eröffnung ist für 2020 geplant. Zunächst war auch ein Brückenbau in Betracht gezogen worden. Gegen diese hatten aber Umweltschützer mobil gemacht. Zudem hätte die Gefahr von Schiffsunfällen im Fehmarnbelt zugenommen.

Die Kosten für den Tunnel sind derzeit auf knapp über fünf Milliarden Euro angesetzt. Für die deutsche Seite sollen ausschließlich Kosten für die Anbindung an Land anfallen. Die geschätzten 800 Millionen Euro könnten sich aber nach Meinung des Bundesrechnungshofes verdoppeln.

Das Bauprojekt ist nicht zuletzt wegen der hohen Kosten umstritten: Umweltschützer befürchten durch den Tunnelbau negative Folgen für die Ostsee. Die Ostseebäder an der Lübecker Bucht befürchten massive Einbußen im Fremdenverkehr durch stärkeren Verkehrslärm. Ähnliche Kritik erwartet vermutlich nun auch die Norweger.

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