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E-Scooter-Verbot in Gelsenkirchen: Ist es richtig, die Roller zu verbannen?


E-Roller-Verbot in Gelsenkirchen
Muss es immer erst Tote geben?


20.04.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

1244924913Vergrößern des Bildes
Oft werden sie auf dem Gehweg abgestellt – Gelsenkirchen verbannt E-Scooter künftig aus dem Stadtbild. (Quelle: Hollie Adams)

Gelsenkirchen verbannt als erste deutsche Stadt Leih-E-Scooter aus dem Stadtbild. Eine gute Idee – oder unsinnig?

Ab dem kommenden Wochenende dürfen in Gelsenkirchen keine Leih-E-Scooter mehr auf den Straßen fahren. Die Stadt verhängte das Verbot nach einem Streit mit den Anbietern Bolt und Tier. Beide reichten dagegen Klage ein, doch nun hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden: Das Verbot ist rechtens.

Demnach müssen die insgesamt 350 Leihscooter bis spätestens Samstag aus dem Stadtbild entfernt werden. Private Nutzer können weiterhin ihre eigenen E-Scooter nutzen. t-online diskutiert: Ist es richtig, dass Gelsenkirchen die E-Tretroller aus der Stadt verbannt?

Pro
Christoph SchwennickeBereichsleiter Exklusiv

Weg mit dem Elektroschrott auf jedem Gehweg

Gelsenkirchen, du ungeahnter Sehnsuchtsort, liebliche blaue Blume unter den deutschen Städten, Sitz der Vernunft und der Weisheit im Rathaus! Seit Paris diese rollende Pest verbannt hat, wartete man hierzulande bislang vergeblich auf den ersten Nachahmer.

Diese E-Scooter sind aus unerfindlichem Grund hip und sexy, in Wahrheit aber großer Unfug. Man bewältigt damit Entfernungen, die jeder und jede gut zu Fuß gehen kann, und das, ohne dass dafür seltene Erden für den Akku aus dem Boden gekratzt werden müssen und Kilowattstunden an Strom verbraucht. Laufen kostet bloß ein paar Kalorien und macht fit und wirklich sexy. Ansonsten sind das eigene oberschenkelangetriebene Fahrrad oder Busse und innerstädtische Bahnen aller Art die Mittel der Wahl.

Warum sich pilzartig ausbreitende Anbieter die Dinger im Dutzend einfach überall auf die Gehwege und sonst wohin stellen durften, war noch nie zu begreifen. Meistens liegen sie obendrein in der Spree oder quer über dem Radweg, weil sich abends Angetrunkene einen Spaß daraus machen, das Domino-Kipp-Spiel mit einer Batterie an E-Scootern zu spielen.

Über so einen umgekippten E-Scooter, der plötzlich quer auf dem Radweg lag, ist in Gelsenkirchen ein Fahrradfahrer gestürzt und dabei zu Tode gekommen. Muss es immer erst Tote geben? Es wird Zeit, dass dieser herumstehende und herumliegende Elektroschrott endlich aus allen deutschen Städten verschwindet.

Kontra
Monja StolzHospitantin

Rowdys sind nicht nur mit E-Scootern unterwegs

Auch ich habe schon geflucht über E-Scooter, die den Weg zum Fahrradständer versperren, mitten auf dem Fußweg herumstehen oder über rücksichtslose Fahrer. Die Probleme habe ich aber auch mit Autos und Fahrrädern. Wenn sich viele Menschen eine Straße teilen, ist das eben gefährlich. Wieso also ausgerechnet E-Scooter verbannen?

Denn seien wir mal ehrlich: Egal wie ich in der Innenstadt unterwegs bin, rücksichtslose Verkehrsteilnehmer begegnen mir zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf dem E-Roller und im Auto. Wer wie ein Rowdy E-Scooter fährt, tut dies auch mit anderen Verkehrsmitteln.

Zudem bieten die ausleihbaren Tretroller eine Reihe von Vorteilen. In fremden Städten habe ich nämlich nur selten mein Fahrrad dabei. Stadträder sind oft ausgebucht oder weit entfernt. Überfüllte Busse und Straßenbahnen sind für mich der reinste Horror. Als kleine Person habe ich dort nicht einmal den Vorteil einer schönen Aussicht – ich sehe oft nur die Hinterköpfe meiner Mitfahrer.

Mit einem E-Scooter kann ich durch die Stadt cruisen und dabei im besten Fall noch ein paar Sonnenstrahlen einfangen. Wenn ich mich nicht auf den Busfahrer verlasse, weil ich mir den Weg selbst suchen muss, lerne ich zugleich die Stadt besser kennen.

Dass ich den Roller im Anschluss nicht mitten auf der Straße liegen lasse, ist selbstverständlich. Alternativ würden extra angelegte Parkflächen Abhilfe schaffen – vielleicht mit einem Rabatt fürs ordnungsgemäße Abstellen, wie es bei manchen Stadträdern der Fall ist.

 
 
 
 
 
 
 

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