"Gefährdet Menschenleben" Wetterexperte fordert "dringend" Bahnstreik-Absage
Ausgerechnet, wenn die Züge stillstehen sollen, wird Eisregen erwartet. Der Streik gefährde Menschenleben, sagt ein Wetterexperte.
Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung fordert eine Absage des angekündigten Bahnstreiks. Der Arbeitskampf der Lokführer sei angesichts der gefährlichen Wetterlage unverantwortlich. Er treibe zahlreiche Pendler in die Autos und auf die Straßen, die am Freitagmorgen vielfach spiegelglatt sein dürften.
"Der Bahnstreik gehört dringend abgesagt", teilte Jung am Donnerstag mit. "Er gefährdet aufgrund der hohen Unfallgefahr auf den Straßen sogar Menschenleben."
Wetterexperten erwarten Eisregenwalze in der Nacht
Jung und andere Wetterexperten sagen für den Freitagmorgen insbesondere im Westen Deutschlands Chaos voraus. Es rolle eine Eisregenwalze heran: In der Nacht zu Freitag würden zunächst die Temperaturen auf den Gefrierpunkt oder knapp darunter fallen. In der zweiten Nachthälfte würden dann im westlichen Teil von Niedersachsen, in Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Hessen und Teilen von Baden-Württemberg Schnee- und Regenfälle erwartet.
Jung prognostiziert: "Die Schnee- und Eisregenfälle werden einige Regionen lahmlegen." Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit gefrierendem Regen und gefährlicher Glatteisbildung. In verschiedenen Regionen von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg seien Unwetterlagen möglich. "Starke Beeinträchtigungen im Straßenverkehr wahrscheinlich", heißt es beispielsweise knapp in der DWD-Vorhersage für Hessen.
Ab Donnerstagabend wollen die Lokführer für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. Der Ausstand soll um 18 Uhr für den Güterverkehr und um 22 Uhr für den Personenverkehr beginnen. Das Ende des Warnstreiks ist für Freitag um 22 Uhr vorgesehen. Hier lesen Sie mehr zum angekündigten Streik.
- Mail von Dominik Jung vom 7. Dezember 2023
- dwd.de: Wetterlageberichte für NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie für Baden-Württemberg,