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Zum Sterben am K2 zurückgelassen: Rekordbergsteigerin wehrt sich gegen Vorwürfe


Träger bei Aufstieg gestorben
Keine Hilfe bei K2-Drama? Rekordbergsteigerin reagiert

Von t-online, wan

Aktualisiert am 11.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Kristin Harila auf dem Weg zum K2: Sie wehrte sich gegen Vorwürfe, dass einem schwer verletzten Träger nicht geholfen wurde.Vergrößern des Bildes
Kristin Harila auf dem Weg zum K2: Sie wehrt sich gegen Vorwürfe, dass einem schwer verletzten Träger nicht geholfen wurde. (Quelle: M.H. Balti)

Nach Diskussionen um Hilfe für einen verletzten Helfer am K2 melden sich jetzt Augenzeugen. Darunter ist auch die Norwegerin Kristin Harila.

Ein pakistanischer Träger ist am Berggipfel des K2 ums Leben gekommen. Dass er offenbar mehrere Stunden mit dem Tod kämpfte und andere Bergsteiger weiter Richtung Gipfel marschierten, sorgte für Aufregung. Mohammed Hassan sei "elendig verreckt", sagte der österreichische Bergsteiger Wilhelm Steindl. Doch nicht alle, die an dem Tag den Achttausender bestiegen, stimmen den Vorwürfen zu.

Die norwegische Bergsteigerin Kristin Harila, die an diesem Tag ihre Rekordbesteigung aller 14 Achttausender in 92 Tagen am K2 beendete, wehrt sich dagegen, dass es keine Hilfe gegeben habe. Laut dem britischen "Telegraph" habe ihr Team alles getan, was möglich war, um dem verletzten Träger zu helfen. Es sei aber zu gefährlich gewesen, ihn zu transportieren.

Videoaufnahmen hatten gezeigt, wie der Schwerverletzte am Rande des Aufstiegspfads liegt und Personen immer wieder an ihm vorbeigehen oder über ihn steigen. Er war zuvor abgestürzt – an einer Stelle, die auch als "Flaschenhals" bezeichnet wird.

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"Es ist einfach nicht wahr zu sagen, dass wir nichts getan haben, um ihm zu helfen. Wir versuchten anderthalb Stunden lang, ihn wieder hochzuheben, und mein Kameramann blieb noch eine weitere Stunde, um sich um ihn zu kümmern. Er wurde zu keinem Zeitpunkt allein gelassen", sagte sie dem "Telegraph".

Er sei an einer der gefährlichsten Stellen des Aufstiegs gestürzt, und die Chancen, dort jemanden heruntertragen zu können, seien sehr gering. Dort gibt es nur einen sehr schmalen Pfad.

Offenbar weder Handschuhe noch Sauerstoff gehabt

Mehrere Augenzeugen hatten berichtet, dass Hassan nicht ausreichend vorbereitet und ausgerüstet gewesen sei. Nach Angaben von Harila habe ihr Team den Mann ohne Handschuhe und dicke Jacke gefunden. Auch habe er wohl keinen Sauerstoff bekommen. "Wäre er mein Träger gewesen, hätte ich ihn so nicht nach oben geschickt", sagte sie dem "Telegraph".

Nach Angaben von Wilhelm Steindl, der auch am K2 war, aber wegen schlechten Wetters den Aufstieg abgebrochen hatte, habe der Träger aus Geldnot den Job angenommen. Er habe mit dem Geld die Krankenhaus- und Medikamentenrechnungen für seine Mutter bezahlen wollen.

Auch der Organisator der Harila-Expedition, Thaneswar Gurugai, verteidigt das Verhalten der Bergsteiger. "Im Normalfall hätten andere Sherpas ihn gerettet – es sei denn, es wäre so gut wie unmöglich gewesen", sagte er der Zeitung.

Die bulgarische Bergsteigerin Silvia Azdreeva zeigte sich gegenüber dem Portal Explorersweb skeptisch, was eine Rettungsaktion betrifft. "Es gibt niemanden, der dich so schnell retten kann, du musst tagelang warten", sagte die Augenzeugin, die selbst aufgestiegen und an dem Pakistani vorbeigekommen sei.

Verwendete Quellen
  • telegraph.co.uk: "Top mountaineer defends walking past dying Sherpa in pursuit of K2 record"
  • explorersweb.com: "What We Know About the Last Three Hours of Muhammad Hassan’s Life on K2"
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