Aufruhr in Attendorn Junge sollte für Pizzakarton im Müll Strafe zahlen
Ein 12-jähriger Junge in Attendorn wurde zu zehn Euro Strafe verdonnert, weil er einen Pizzakarton in den öffentlichen Müll schmiss. Einwohner beschwerten sich über die Strafe, sodass diese nun zurückgezogen wurde.
Eine Posse um einen weggeworfenen Pizzakarton im Sauerland hat in sozialen Netzwerken Empörung ausgelöst. Ein Junge hatte unterwegs in Attendorn eine Pizza gegessen, die leere Packung in einem öffentlichen Mülleimer entsorgt – und sollte dafür laut Ordnungsamt eine Strafe von zehn Euro zahlen. Der Karton sei Hausmüll, der nicht in einen öffentlichen Mülleimer gehöre. Inzwischen hat der Bürgermeister von Attendorn, Christian Pospischil (SPD), die Entscheidung zurückgenommen, wie er auf der Webseite der Stadt mitteilte. Der Junge hat laut Stadt kein Geld bezahlt.
Ortsrecht soll überarbeitet werden
Der Bürgermeister habe die Angelegenheit in einem Gespräch mit der Großmutter des Zwölfjährigen schnell klären können, schrieb er. "Einen bitteren Beigeschmack behält die ganze Angelegenheit natürlich, denn das Rechtsempfinden vieler wurde hier verletzt", so Pospischil. Vor allem online war die Strafe kritisiert worden. Mehrere Medien hatten darüber berichtet. "Jetzt dürfen wir uns aber auch mal wieder abregen", sagte der Bürgermeister.
Die Verwaltung will nun das Ortsrecht überarbeiten und klarer formulieren. Pospischil betonte, die Stadt müsse weiterhin darauf achten, dass Müll aus dem Haushalt nicht in öffentliche Mülleimer gesteckt werde. "Kleinabfälle von in der Öffentlichkeit verzehrtem Fast Food werden wir aber natürlich nicht als Hausmüll werten."
- dpa