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Bad Bentheim: Bahnhofstüren zugemauert - Reisende klettern durchs Fenster


Bahnhofstüren zugemauert
In Bad Bentheim führt der Weg zum Zug durchs Fenster

Von dpa
Aktualisiert am 31.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Am Bahnhof Bad Bentheim lassen sich die Türen zum Bahnsteig seit April nicht mehr öffnen.Vergrößern des Bildes
Am Bahnhof Bad Bentheim lassen sich die Türen zum Bahnsteig seit April nicht mehr öffnen. (Quelle: dpa-bilder)

4,6 Millionen Euro haben Bahn, Bund und die Nahverkehrsgesellschaft des Landes Niedersachsen in den Umbau des Bahnhofs von Bad Bentheim investiert. Unter anderem wurden die Bahnsteige barrierefrei gestaltet. Blöd nur, dass man durchs Fenster klettern muss, um vom Bahnhofsgebäude überhaupt dorthin zu gelangen.

Seit die Bahnsteige im Zuge einer Modernisierung um rund 40 Zentimeter erhöht wurden, lassen sich die Türen zu den Gleisen nämlich nicht mehr öffnen. Um ihren jeweiligen Zug zu erreichen, müssen Reisende durchs Fenster klettern oder um das Gebäude herum gehen.

Stadt will Bahnhof verkaufen

"Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird", sagt Volker Pannen, der Bürgermeister von Bad Bentheim. Die Stadt ist Besitzerin des historischen Bahnhofs und will ihn an die Verkehrsgesellschaft Bentheimer Eisenbahn verkaufen, sobald Fördermittel der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LVNG) in Höhe von 1,1 Millionen Euro bewilligt worden sind.

Dann könne auch der Umbau des Gebäudes starten, für den 3,3 Millionen Euro veranschlagt sind, so der Bürgermeister. Im Zuge der Umbauarbeiten sollen der Boden des Gebäudes sowie der Vorplatz erhöht werden. Die Arbeiten werden nach Einschätzung des SPD-Politikers aber bis Ende 2017 dauern. Immerhin: "Die große Mehrheit der Leute nimmt es mit Humor", berichtet Pannen.

Deutsche Bahn wird ungehalten

Weniger lustig findet die Angelegenheit die Deutsche Bahn. "Ich halte es wegen der Unfallgefahr für völlig absurd, Leute durchs Fenster zu lassen", erklärt eine Sprecherin. Die Arbeiten seien mit dem Eigentümer abgestimmt gewesen. "Wir werden den Eigentümer und den Nachnutzer des Gebäudes eindringlich darauf hinweisen, dafür zu sorgen, dass die Reisenden ausschließlich den sicheren und barrierefreien Weg um das Gebäude herum zum Bahnsteig nehmen", so die Sprecherin weiter.

Zugemauert sind die Türen nun bereits seit April und längst hat die Nachricht über die Lokalpresse auch den Weg in überregionale Medien gefunden. In der vergangenen Woche brachte das NDR-Satiremagazin "Extra 3" einen Fernsehbeitrag zum Thema in der Rubrik "Realer Irrsinn." Darin sind Senioren zu sehen, die ein Ticket ziehen, dann erst ihre Koffer durchs Fenster hieven und schließlich hinterherklettern.

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